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EUR/USD-Prognose: Knackt der Euro die 1,20 USD?

Nach wie vor kennt die europäische Gemeinschaftswährung scheinbar keinen Halt. Der zuletzt historische Schwenk der US-Notenbank Fed hat die Rally weiter angestachelt.

Dollar Quelle: Bloomberg

EUR/USD aktuell

Am Dienstag notiert der EUR/USD bei 1,1980 Dollar und damit 0,33 Prozent im Plus. Die Marke von 1,20 US-Dollar gerät damit allmählich ins Visier der Anleger. Dabei ist ein starker Euro nicht unbedingt positiv zu werten. Mit einem steigenden Eurokurs verteuern sich europäische Produkte für ausländische Unternehmen. Nicht zuletzt die exportlastige deutsche Wirtschaft hat darunter zu leiden.

EUR/USD Schützenhilfe kommt wie erwartet an

Mit Spannung hatten Marktteilnehmer in der vergangenen Woche auf die geldpolitischen Hinweise aus Jackson Hole-Woche gewartet. Notenbanker und Ökonomen aus aller Welt kamen zusammen, um Konjunktur- und inflationsrisiken sowie geldpolitische Strategien zu diskutieren. In Zeiten politischer Unsicherheiten, konjunktureller Risiken und gemischten Erholungssignalen war eine weitere Notenbanker-Schützenhilfe nahezu eingepreist. Die historische Änderung der Strategie zur Erreichung der zukünftigen Inflation der Fed sollte den EUR/USD weiter befeuern.

Fed-Schwenk befeuert weiterhin EUR/USD-Kurs

Der zuletzt vielerorts diskutierte Strategieschwenk der US-Notenbank Fed hat eine weitere Euro-Stärke ausgelöst. Die Schwäche des US-Dollar ist die gleichzeitige Stärke des Euros.

Der US-Währungshüter hatte am vergangenen Donnerstag seine Strategie zur Erreichung der Inflation auf ein Durchschnittsziel angepasst. Die daraus unmittelbar resultierende Dollarschwäche sorgt für weiterhin steigende Notierungen der Wechselwährung. Exporte werden für ausländische Abnehmer jedoch teurer und damit unattraktiver.

FED: Clarida folgt Powells Worten

Der stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank Richard Clarida hat am Montag betont, die Möglichkeit offen zu lassen, irgendwann in der Zukunft Zinsobergrenzen für Staatsanleihen, anzuwenden. Gleichzeitig betonte er aber die geringe Wahrscheinlichkeit dafür und die Ablehnung von Negativzinsen durch die Fed.

"Renditeobergrenzen und -ziele waren im aktuellen Umfeld nicht gerechtfertigt, sollten jedoch eine Option bleiben, die das Komitee in Zukunft neu bewerten könnte, wenn sich die Umstände merklich ändern", sagte Clarida am Montag in einer Online-Veranstaltung des Peterson Institute for International Economics.

Strategieschwenk der Fed zur Erreichung des Inflationsziels

Clarida ist zu Wochenbeginn damit den Worten des Fed-Oberhaupts Powell gefolgt. Die Inflation könne in Zukunft über der 2 Prozent-Marke liegen, um vergangene Unterschüsse, auszugleichen. Nachdem die Fed in den vergangenen Jahren ihr Inflationsziel verfehlt hatte, will diese nun mit dem jüngsten historischen Strategieschwenk die Inflation befeuern und damit ankurbeln.

Neue Fed-Strategie sorgt für steigende Zinsen

Nachdem Clarida am Montag erneut negative Zinsen verneint hatte, schließen Marktteilnehmer einen Minuszinssatz entsprechend auch aus. Die Zinserwartung ist unter der neuen Politik also höher, als zuvor. Die Tatsache, dass negative Zinsen vom Tisch sind, hat die Fed Fund Futures wieder in den positiven Bereich gehievt. Die neue Erwartung der Anleger hat zu einer Anpassung der Inflationserwartungen geführt.

EUR/USD-Ausblick

Auf der oberen Seite von 1,20 US-Dollar könnten technische Verkäufe eingeleitet werden. In der noch jungen Woche hat der EUR/USD bereits 1,5 Prozent zugelegt. Dieser Aufwärtstrend dürfte so schnell nicht jäh gestoppt werden. Übergeordnet bleibt damit die Marke von 1,21 US-Dollar im Blickpunkt.

Auf der Kehrseite sollten Anleger die Marke von 1,19 US-Dollar im Auge behalten. Scharfe Rücksetzer sind angesichts der mittlerweile überhitzten Marktlage nicht auszuschließen.


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