Euro auf 20-Jahres-Tief – Italien-Wahl hinterlässt Spuren
Die europäische Gemeinschaftswährung fällt nach der Italien-Wahl auf ein frisches 20-Jahres-Tief. Am Morgen notierte das Währungspaar EUR/USD zwischenzeitlich bei rund 0,9551 Dollar.
Wichtigste Punkte:
- Euro auf 20-Jahres-Tief – Italien-Wahl hinterlässt Spuren
- Italien-Wahl lässt Euro weiter taumeln – weitere Abwärtsrisiken denkbar
- EUR/USD angesichts restriktiver US-Geldpolitik ohnehin unter Druck
EUR/USD Chart auf Monatsbasis
Hinweis: Mögliche Währungsschwankungen können sich auf die Rendite auswirken.
Hinweis: frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
EUR/USD Chart auf Tagesbasis
Euro auf 20-Jahres-Tief – Italien-Wahl hinterlässt Spuren
Die europäische Gemeinschaftswährung fällt nach der Italien-Wahl auf ein frisches 20-Jahres-Tief. Am Morgen notierte das Währungspaar EUR/USD zwischenzeitlich bei rund 0,9551 Dollar. Noch tiefer lag der Euro gegenüber dem Dollar Anfang 2022 und damit nach seiner Einführung in der Eurozone als physisches Bargeld.
Italien-Wahl lässt Euro weiter taumeln – weitere Abwärtsrisiken denkbar
Die italienische Parlamentswahl hat für ein Kursbeben an den europäischen Devisenmärkten gesorgt. Hochrechnungen zufolge erhielt die Rechtsaußen-Partei Fratelli d’Italia (FDI) um Giorgia Meloni rund ein Viertel aller Stimmen, welche damit als stärkste Kraft fungiert. Die Wahlsiegerin hatte darauf verwiesen, Steuern zu senken und auch angesichts der hohen Belastungen in der aktuellen Energiekrise den Bürgern entgegenkommen zu wollen. Vor dem Hintergrund des hohen italienischen Schuldenstands dürften die Pläne auf Unbehagen stoßen. Insgesamt wird die Partei FDI als weniger Euro-freundlich angesehen.
EUR/USD angesichts restriktiver US-Geldpolitik ohnehin unter Druck
Ohnehin steht das Währungspaar EUR/USD angesichts schwelender geldpolitischer Risiken stark unter Druck. Vor dem Hintergrund einer restriktiven Geldpolitik jenseits des Atlantiks stehen die Zeichen womöglich vorerst weiter auf Süden. Der Währungshüter hatte in der vergangenen Handelswoche erneut kräftig an den Zinsschrauben gedreht und auch etwaigen Spekulationen auf eine in Zukunft behutsame Geldpolitik eine Absage erteilt. Im Kampf gegen die Inflation setzt der US-Währungshüter nach wie vor auf ein rasches Tempo im Zinserhöhungszyklus.
Trotz einer zuletzt rückläufigen Inflationsdynamik bleibt der Druck Fed-Chef Jerome Powell hoch, die Inflation wieder einzufangen. Im vergangenen Monat notierten die Verbraucherpreise inklusive der Treiber Energie und Lebensmittel bei 8,3 Prozent und damit niedriger im Vergleich zu den Vormonaten (8,5 bzw. 9,1 Prozent). Langfristig verfolgt die Fed allerdings eine Jahresteuerung von 2,0 Prozent.
So könnte es für das Währungspaar EUR/USD weitergehen
Die Gemeinschaftswährung dürfte gegenüber dem Dollar in den kommenden Tagen und Wochen weiterhin auf fragilem Untergrund stehen. Abzuwarten gilt, wie sich die politische Neuformierung in Italien letztendlich ausgestalten wird. Das Risiko einer italienischen Schuldenkrise bleibt zwar weiterhin bestehen. Dass sich die Meloni-Regierung aber über EU-Regeln hinwegsetzt, bleibt weniger wahrscheinlich.
Aus charttechnischer Sicht gilt es nun, die Marke von 0,90 Dollar im Auge zu behalten. Anleger sollten die Möglichkeit einer kurzfristigen Gegenbewegung auf dem Schirm haben.
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