Goldpreis nahe 1.800 Dollar - Hochspannung vor US-Notenbanksitzung
Einen Tag vor der letzten US-Notenbanksitzung im Jahr 2021 halten Anleger wie erwartet ihre Füße still. Die Märkte hoffen auf wichtige Signale in puncto Zukunft der US-Geldpolitik.
Goldpreis: Hochspannung vor US-Notenbanksitzung
Einen Tag vor der letzten US-Notenbanksitzung im Jahr 2021 halten Anleger wie erwartet ihre Füße still. Die Märkte hoffen auf wichtige Signale in puncto Zukunft der US-Geldpolitik. Die Zinserhöhungsspekulationen könnten morgen Abend einen neuen Nährboden erhalten.
Am Dienstagvormittag notiert der Broker IG den Goldpreis auf 1.783 Dollar pro Einheit und damit 0,16 Prozent niedriger im Vergleich zum Vortag.
Fed-Sitzung voraus – Anleger fürchten Zinswende
Die Zeiten des „billigen Geldes“ könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Anleger dies- und jenseits des Atlantiks fürchten am morgigen Mittwoch ein eindeutiges Signal in puncto Zinswende. Konkret gemeint dürften damit nicht zuletzt Zinserhöhungsspekulationen und eine Forcierung des „Taperings“ sein. Möglicherweise könnte die Federal Reserve ihr jüngstes Anleihekaufprogramm im monatlichen Umfang von 120 Milliarden Dollar doch schneller auslaufen lassen als bislang geplant. Zuletzt wurde eine Reduzierung in Höhe von 15 Milliarden Dollar pro Monat kommuniziert. Denkbar wäre eine Verdopplung des im Fachjargon sogenannten „Taperings“ respektive Abschmelzen der Anleihekäufe.
Als einen der wichtigsten Gründe für die restriktivere Haltung dürfe dabei die nach wie vor hohe Teuerung im US-Raum sein. Die November-Daten waren mit 6,8 Prozent versus dem Vorjahr zwar so hoch ausgefallen wie erwartet, dennoch notierten diese weiterhin auf dem höchsten Stand seit 1982. Auch in den Reihen der Fed ist man sich mittlerweile nicht mehr einig, ob die grassierende Inflation lediglich ein „vorübergehendes Phänomen“ ist.
Erfahren Sie die wirtschaftlichen Auswirkungen durch das Coronavirus
„Omikron“ bleibt schwelender Unsicherheitsfaktor für Anleger
Wichtig bleibt es indes, die Märkte nach wie vor behutsam auf ein Ende der ultralockeren Geldpolitik vorzubereiten und keine vorschnellen Töne an den Tag zu legen. Zudem bleibt mit der Coronavirus-Variante „Omikron“ eines der zentralen Unsicherheitsfaktoren weiterhin präsent. Bislang stochern Fachmänner aufgrund fehlender Daten weiterhin im Nebel, wie es tatsächlich um den Risikograd der Variante bestellt ist und ein Lockdown damit ausgeschlossen werden kann. Im Worst-Case Szenario würde ein flächendeckender Lockdown die konjunkturelle Erholung abwürgen und möglicherweise erneute wirtschaftliche Kollateralschäden nach sich ziehen.
Goldpreis: So könnte es weitergehen
Bis zur Notenbanksitzung der Federal Reserve (Fed) dürften sich Anleger tendenziell mit Engagements zurückhalten. Gut möglich, dass Fed-Chef Jerome Powell weitere Signale in puncto restriktive Geldpolitik sendet. Dies dürfte nicht zuletzt zulasten des Goldpreises gehen.
Der seit Monaten übergeordnete Seitwärtsmarkt zwischen dem Verlaufstief bei rund 1.680 Dollar und dem Verlaufshoch bei 1.880 Dollar könnte auf der Unterseite angetestet werden, sollte es zu größerem Abgabedruck kommen. Wichtig bleibt zudem die Frage, wie viele Zinserhöhungen Börsianer bereits eingepreist haben.
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