Ölpreis: Neuer Nachfrageschock durch Delta-Variante voraus?
Der Ölpreis könnte in den kommenden Wochen wieder unter Druck geraten. Als Grund fungiert die Sorge vor einer Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus.
Wichtigste Punkte:
- Ölpreis steigt nach Hurrikan „Nicholas“
- Inflationsentwicklung in den USA stützt Kurse
- Auswirkungen des Hurrikans bislang unklar
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Ölpreis (WTI) Chart
Ölpreis im Plus: Hurrikan, US-Inflation und Delta-Variante im Fokus
Während die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) am Nachmittag rund 0,79 Prozent auf 71,35 Dollar pro Fass zulegt, verteuert sich das europäische Pendant Brent um 0,72 Prozent auf 74,44 Dollar. Folgerichtig notieren die Ölpreise auf dem höchsten Level seit Anfang August.
Ölpreis: Hurrikan lässt Anleger aufhorchen
Der Hurrikan namens „Nicholas“ im US-Bundesstaat Texas hat Anleger an den Ölmärkten aufhorchen lassen. Auch wenn sich der Sturm zuletzt wieder abschwächte, bleiben die Auswirkungen auf die Öl-Lieferketten ungewiss. Börsianer schätzen die Lage aber weniger schlimm ein als vor rund zwei Wochen mit Hurrikan „Ida“. Die Auswirkungen des jüngsten Hurrikans in der Region am Golf von Mexiko sind bis heute zu spüren. Zahlreiche Öl-Förderanlagen wurden daraufhin geschlossen. Aktuell seien wieder rund 50 Prozent der Kapazität wieder im Betriebsmodus.
Inflationsabschwächung in den USA stützt Ölpreise
Die weniger dynamische Entwicklung der Verbraucherpreise in den USA hat die Ölpreise zusätzlich gestützt. Die US-Teuerung war am Dienstag mit 5,3 Prozent im Monat August weniger stark angestiegen als noch im Monat zuvor (5,4 Prozent). Besagte Entwicklung nimmt der US-Notenbank Fed etwas Druck, ihre ultralockere Geldpolitik zu beenden.
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Delta-Variante des Coronavirus schwebt wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Anleger
Die Delta-Variante des Coronavirus schwebt im Hinblick auf den anstehenden Jahresendspurt wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Anleger. Zahlreiche Unternehmen haben sich indes auf deutliche schwierigere Zeiten eingestellt, nachdem im Sommer ein regelrechter Wirtschaftsboom herrschte. Mit der deutlich ansteckenderen Variante, welche in den USA grassiert, haben einige Unternehmen ihre Erwartungen auf eine rasche wirtschaftliche Erholung heruntergeschraubt. Insgesamt bleibt die Stimmung respektive der Optimismus angeknackst. Zahlreiche Wachstumsprognosen wurden entsprechend nach unten revidiert. Die US-Investmentbank Goldman Sachs geht somit von einem Plus in Höhe von 5,5 Prozent für das dritte Quartal aus, nachdem ein Wachstum von 9 Prozent prognostiziert wurde. Auch große Fluggesellschaften haben ihre Kapazitäten reduziert, was auf eine nachlassende Nachfrage hindeutetet.
Während in den USA mittlerweile 54,6 Prozent der Bevölkerung als vollständig geimpft gelten, sind beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland 62,5 Prozent mit einem Impfschutz versehen.
Ölpreis: Auf diese Punkte kommt es nun an
Neben dem wütenden Hurrikan „Nicholas“ in den USA, den jüngsten Inflationsdaten jenseits des Atlantiks und nicht zuletzt mit der Delta-Variante des Coronavirus schweben weiterhin viele Unbekannte über den Köpfen der Anleger. Auch wenn weniger Sturmschäden durch besagten Tropensturm zu erwarten sind, könnte die Delta-Variante des Coronavirus vor allem im Hinblick auf den Herbst für Abgabedruck an den Märkten sorgen, da mit einer Ausbreitung des Virus und den damit einhergehenden Restriktionen mit potenziellen wirtschaftlichen Einbußen gerechnet werden muss. Gleichzeitig bleibt auch die Inflationsentwicklung in den USA elementar. Bereits in einer Woche entscheidet die Fed auf ihrer Sitzung über die zukünftige geldpolitische Marschroute. Auswirkungen auf den Ölpreis sind zu erwarten. Aktuell stehen die Wahrscheinlichkeiten für eine Fortsetzung der „billigen Geldpolitik“ weiter gut.
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