Pfund Dollar (GBP/USD) – Szenarien vor der Wahl
Seit Anfang August konnte das britische Pfund gegenüber dem Euro und dem US-Dollar knapp 10% zulegen. Die morgige Parlamentswahl ist bietet Chancen und Risiken.
GBP/USD stark erholt
Die Anleger erwarten mit Spannung die Ergebnisse der britischen Parlamentswahlen (12.12.2019). Derzeit prognostizieren die Umfrageergebnisse einen Sieg der konservativen Partei. Das Pfund konnte in den letzten Wochen deutlich gegenüber den wichtigsten Währungen wie dem Euro und dem US-Dollar zulegen. Spekulative Short-Position am Futuremarkt auf den Pfund wurden deutlich reduziert (derzeit 13% des Open Interest gegenüber 40% Mitte September).
Die implizite Volatilität an den Terminmärkten zeigt mögliche Ausschläge von 140-190 Pips des Pfundes gegenüber dem Euro und dem US-Dollar, als mögliche Reaktion auf die Wahlergebnisse. Ein Großteil des Anstieges ist durch die starke Performance der letzten Wochen möglicherweise bereits vorweggenommen. Ein weiterer Anstieg des Pfund, könnte sich jedoch einstellen, wenn die Konservativen eine Mehrheit von 50+ Sitzen erreichen würden. In der Vergangenheit wurden klare Machtverhältnisse in Großbritannien vom Währungsmarkt mit einem starken Pfund honoriert.
Eine Labour-Mehrheit ist zum aktuellen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich. Corbyn's Pläne, seine politische Agenda und eine stärkere Kontrolle des Privatsektors würden wahrscheinlich dazu führen, dass der Pfund hart getroffen wird und abwerten würde.
Szenarien für GBP/USD bei unterschiedlicher Mehrheitsverteilung
Eine große Mehrheit für die konservative Partei würde als marktfreundliches Ergebnis wahrgenommen werden und zu zusätzlichen kurzfristigen Gewinnen in Pfund Sterling führen. Eine Mehrheit der Konservativen Partei von über 30-40 Sitzen könnte den GBP/USD in Richtung 1,35$ ansteigen lassen.
Eine kleinere konservative Mehrheit würde zunächst auch zu GBP-Gewinnen führen würde höchstwahrscheinlich keine nennenswerten Ausschläge provozieren, aber Premierminister Johnson in seinem Vorhaben eines Brexits bis Ende Januar 2020 stärken.
Ein sogenanntes „Hung Parlament“ wäre eine schlechte Nachricht für das Pfund und würde aller Voraussicht nach zu Abgaben führen. Die Situation um den Brexit wäre abermals festgefahren.
Eine von der Labour-Partei geführte Regierung wäre aus Sicht der Währung das negativste Wahlergebnisse. Die Marktbedenken hinsichtlich der Verstaatlichung von Unternehmen und steuerliche Umverteilung (d.h. einen erheblichen Anstieg des Kreditbedarfs) wäre zunächst sehr negativ für das Pfund zu werten. Die Chance auf ein zweites Referendum könnte aber das Pfund im Laufe der Legislaturperiode stabilisieren.
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GBP/USD Chart
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