Silberpreis über 21-Dollar-Marke – Fed-Notenbanker befeuern Zinsfantasien
Der Silberpreis hat seinem zuletzt guten Lauf in der zweiten Wochenhälfte Tribut gezollt. Die zuletzt nachlassenden Zinsfantasien in den USA haben wieder neue Nahrung erhalten.
Wichtigste Punkte:
- Silberpreis über 21-Dollar-Marke – Fed-Notenbanker befeuern Zinsfantasien
- Vertreter der US-Notenbank drosseln Hoffnung auf umsichtige Geldpolitik
- EU-Inflation auf Rekordhoch – EZB weiter unter Druck
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Silberpreis Chart auf Monatsbasis
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Hinweis: frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Silberpreis Chart auf Tagesbasis
Silberpreis über 21-Dollar-Marke – Fed-Notenbanker befeuern Zinsfantasien
Der Silberpreis hat seinem zuletzt guten Lauf in der zweiten Wochenhälfte Tribut gezollt. Die zuletzt nachlassenden Zinsfantasien in den USA haben wieder neue Nahrung erhalten. Zudem geben die jüngsten EU-Inflationsdaten Anlass zur Sorge, dass der europäische Währungshüter auf der kommenden Dezember-Sitzung erneut im kräftigen Umfang an den Zinsschrauben drehen könnte.
Eine Feinunze des Edelmetalls kostet am Freitagvormittag zunächst 1,22 Prozent mehr im Vergleich zum Vortag und damit rund 21,20 Dollar je Einheit.
Vertreter der US-Notenbank drosseln Hoffnung auf umsichtige Geldpolitik
Verschiedene Vertreter der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) haben in dieser Woche einen vorsichtigen Ton in Bezug auf mögliche Lockerungen der Zinszügel eingeschlagen. Der Präsident der Fed von St. Louis, James Bullard, sagte, dass das Zinslevel möglicherweise eine Spanne von fünf bis sieben Prozent aufweisen müsse, um „ausreichend restriktiv“ zu sein, um damit letztendlich die Teuerung wieder einzufangen.
Damit wird die Hoffnung gedämpft, dass die Fed in Zukunft weniger stark auf das berüchtigte Zinsgaspedal treten könnte.
Die jüngste Entwicklung der US-Inflation hatte Anleger in der letzten Woche hoffnungsvoll gestimmt, dass der geldpolitische Druck nachlassen könnte. Mit 7,7 Prozent notierte die Inflation im Oktober per Jahresmonatsvergleich unter den Erwartungen von 8,0 Prozent und ebenfalls unter dem Wert aus dem Vormonat (8,2 Prozent). Etwaige Hoffnungen könnten sich nun als verfrüht herausstellen.
EU-Inflation auf Rekordhoch – EZB weiter unter Druck
Nicht zuletzt sollten Anleger auch die Entwicklungen in puncto Geldpolitik in der Alten Welt verfolgen. Dass die Teuerung in der Eurozone mit 10,6 Prozent auf einem Rekordhoch bzw. deutlich über der angepeilten Zielmarke von 2,0 Prozent notiert, setzt den europäischen Währungshüter weiterhin stark unter Druck zu handeln. Noch nie hatte der Preisdruck in der Eurozone seit Einführung des Euros im Jahr 1999 höher gelegen.
Am 15.12 und damit einen Tag nach der Fed-Sitzung kommen die Notenbanker rund um EZB-Präsidentin Christine Lagarde zusammen, um das letzte Mal in diesem Jahr über die zukünftige Geldpolitik zu entscheiden. Gut möglich, dass erneut ein Zinsschritt in Höhe von 75 Basispunkten in Erwägung gezogen wird, um die Teuerung nachhaltig zu bekämpfen. Das Restrisiko bleibt, dass sich das Zinserhöhungstempo als zu hoch erweist und somit der Konjunkturmotor abgewürgt wird. Angesichts der Folgen des Ukraine-Kriegs geht die EU-Kommission für 2023 nur noch von einem minimalen Wirtschaftswachstum aus und damit von einer Rezession.
Ein rückläufiges Bruttoinlandsprodukt (BIP) zweimal in Folge wird in der Fachwelt auch als „technische Rezession“ bezeichnet.
Sollten die Zinsfantasien dies- und jenseits des Atlantiks doch schneller nachlassen als erwartet, könnte diese Entwicklung dem Silberpreis tendenziell in die Karten spielen. Aus charttechnischen Gesichtspunkten gilt es die psychologischen Marken von 20 bzw. 22 Dollar im Auge zu behalten.
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