Slack Technologies - Ein “Einhorn” wagt den etwas anderen Börsengang
In den letzten Monaten erlebten der Markt einige große Börsengänge. Firmen wie UBER, Lyft oder Pinterest wählten dabei den klassischen Weg eines IPO. Slack wählt ein „Direct Listing“.
Direct Listing vs. IPO
Ein klassischer IPO läuft meist mit einer Kapitalerhöhung einher, welche dem Unternehmen frisches Kapital einbringt. In der Regel wird damit dann die Expansion und das weitere Firmenwachstum vorangetrieben. Investmentbanken spielen dabei, bei der Kursfindung und Bewertung des Unternehmens eine wichtige Rolle. Ein klassischer IPO Prozess ist oft mit höheren Kosten verbunden, als bei einem „Direct Listing“. Mit dem Direct Listing, wagte das Kommunikationsunternehmen Slack einen eher ungewöhnlichen Weg an die Börse. Bei einem „Direct Listing“ werden bestehende Anteile am Unternehmen in Aktien gewandelt, um diese an einem öffentlich zugänglichen Markt handeln zu können. Frisches Kapital fließt dem Unternehmen dabei nicht zu. Das ein solcher Börsengang erfolgreich verlaufen kann, hatte im vergangenen Jahr der Musikstreamingdienst Spotify Technology SA mit seinem Börsengang vorgemacht.
Perspektiven der Aktie
Die Erstnotiz wurde gestern, am 20. Juni 2019, an der Börse in New York vollzogen. Der erste Kurs der Slack Technologies Inc Aktien wurde mit $38,50 festgelegt. Dies entsprach einem Aufschlag von 48% zum festgelegten Ausgabepreis von $26 je Aktie. Das Tätigkeitsfeld von Slack lässt sich grob damit beschreiben, dass Slack sich daran macht, die E-Mail und deren Einsatz zu ersetzten oder effizienter zu gestalten. Fans der Anwendungen, stellen Slack das Potential aus, wie einst Salesforce, den Büroalltag zu revolutionieren. Nutzer können die Software über einen freien limitierten Zugang oder einen vollen zahlbaren Abo-Zugang nutzen. Slack Technologies Inc hat mehr als 88.000 zahlende Abonnenten. Darunter befinden sich 65 „Fortune 100“ Unternehmen. Für das Fiskaljahr 2019 generierte das Unternehmen einen Umsatz von $400.6 Millionen. Dies entspricht einem Wachstum von 82% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen ist jedoch defizitär und verbuchte für das Fiskaljahr 2019 einen Verlust von $138.9 Millionen. Trotz den großen Wachstumschancen, gibt es auch Risiken. Slack ist derzeit sehr stark von wenigen großen Kunden abhängig. Die Konkurrenzsituation könnte ebenfalls zunehmen. Gerüchten zufolge sollen Tech-Firmen wie Microsoft Corp (Alle Sitzungen), Alphabet Inc - A (Alle Sitzungen) sowie Zoom Video Communications Inc ebenfalls in das Geschäftsfeld einsteigen wollen. Ob ein direkter Einstieg in die Aktie lohnenswert ist, lässt sich nicht klar sagen, jedoch ist die Aktie bereits sehr ordentlich bewertet. Die kommenden Quartalszahlen werden sicherlich für mehr Klarheit sorgen.
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