Türkische Lira: Ein Tanz auf der Rasierklinge
Die türkische Lira bleibt auch im neuen Jahr eines der Gesprächsthemen schlechthin. Abermals interveniert der türkische Präsident Erdogan mit einer verbalen Attacke.
Wichtigste Punkte:
- EUR/TRY: Türkische Lira sorgt weiter für Gesprächsstoff
- Verbraucherpreise steigen um über 36 Prozent im Dezember
- EUR/TRY: Tanz auf der Rasierklinge
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EUR/TRY Chart
EUR/TRY: Türkische Lira sorgt weiter für Gesprächsstoff
Die türkische Lira bleibt auch im neuen Jahr eines der Gesprächsthemen schlechthin. Abermals interveniert der türkische Präsident Erdogan mit einer verbalen Attacke, nachdem die Verbraucherpreise im Dezember um 36 Prozent per Jahresvergleich gestiegen waren.
Verbraucherpreise steigen um über 36 Prozent im Dezember
„Wir sind entschlossen, der Inflation das Genick zu brechen und sie so schnell wie möglich in den einstelligen Bereich zurückzubringen“, sagte Erdogan bereits am Montag. Die Preise waren in der Türkei im Dezember um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen – der höchste Stand seit 19 Jahren. Im Vorfeld wurde lediglich mit 27 Prozent gerechnet. Seit November hat die türkische Lira gegenüber dem Euro fast 40 Hundertstel verloren.
Importe für die Türkei werden somit immer teurer. Auch die relativ hohen Rohstoffpreise rund um den Globus gehen zulasten der Wirtschaft.
Erdogan hatte im vergangenen Jahr mit seinen verbalen Interventionen immer wieder für reichlich Bewegung bei der türkischen Lira gesorgt. Die türkische Zentralbank hatte zuletzt trotz hoher Inflationsraten überraschenderweise die Zinsen weiter gesenkt.
Für Erholung hatte Erdogan kurz vor den Weihnachtsfeiertagen mit der Ankündigung einer staatlichen Garantie für Privatersparnisse gegen mögliche Verluste aus Wechselkursen gesorgt. Auch Unternehmen soll im Hinblick auf die Kursschwankungen und den damit einhergehenden Risiken geholfen werden.
EUR/TRY: Tanz auf der Rasierklinge
Aus Anlegersicht dürfte die geldpolitische Strategie seitens Erdogans weiterhin ein Tanz auf der Rasierklinge sein. Auch im Jahr 2022 sollten verbale Interventionen nicht ausbleiben. Der Inflationsanstieg könnte sich indes sogar noch weiter verschlimmern. Das Vertrauen ausländischer Investoren in die Türkei scheint beschädigt und ein langer und steiniger Weg zu sein, dieses wieder zurückzugewinnen.
Aus charttechnischer Sicht könnte sich das Währungspaar EUR/TRY weiter gen Norden Richtung 16 Lira bewegen. Ein Seitwärtsmarkt zwischen 14- und 16 TRY vermag vorerst die bestimmende Thematik zu bleiben, bis neue Impulse seitens des türkischen Präsidenten respektive Zentralbank Anleger aus der Reserve lockt.
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