Die Bruttomarge, oder Bruttogewinnmarge, drückt den Vorsteuergewinn eines Unternehmens nach Abzug der direkten Herstellungs- und Verkaufskosten aus. Sie kann aufzeigen, ob das Unternehmen trotz seiner Ausgaben Gewinne erzielt.
Die Bruttomarge wird oft in Prozent angegeben und ist ein wichtiger Maßstab für die Rentabilität eines Unternehmens. Je höher die Bruttomarge, desto effizienter ist die Unternehmensführung darin, Einnahmen gegenüber den Ausgaben zu erzielen.
Während sich die Bruttomarge für Vergleiche von Unternehmen mit unterschiedlichen Umsatzniveaus eignet, fällt ihre Verwendung branchenübergreifend schwerer. Das liegt daran, dass Finanzstrukturen, Produktionseffizienz und der Konkurrenzkampf sich von Branche zu Branche unterscheiden.
Die Bruttogewinnmarge wird berechnet, indem der Bruttogewinn vom Umsatz durch den Bruttoumsatzertrag geteilt und das Ergebnis anschließend mit 100 multipliziert wird. Der aus dieser Rechnung resultierende Prozentsatz ist der Umsatzanteil, den das Unternehmen als Gewinn erhält.
Angenommen, das Unternehmen XYZ hat einen Jahresumsatz von 100 Mio. €, wovon der Bruttogewinn 26 Mio. € beträgt. In diesem Fall läge die Bruttomarge bei 26 % (26 Mio. / 100 Mio. € x 100).
Ein Teil der 26 Mio. € müsste jedoch jetzt noch an die Aktionäre oder für andere Geschäftsausgaben wie Gebühren und Steuern ausgegeben werden.
Die Bruttomarge zeigt, welchen Teil des Unternehmensumsatzes (die Gesamtsumme, die ein Unternehmen einnimmt) das Unternehmen als Gewinn behalten kann. Liegt die Bruttomarge etwa bei 22 %, bedeutet das, dass das Unternehmen 0,22 € Gewinn für jeden Euro Umsatz erzielt hat. Daraus können Trader ableiten, ob ein Unternehmen sein Kapital effizient einsetzt. Außerdem bietet die Bruttomarge einen Einblick hinsichtlich der Höhe bevorstehender Dividendenausschüttungen, da Dividenden aus Gewinnen gezahlt werden. Die Bruttomarge ist auch für den Vergleich konkurrierender Unternehmen geeignet.
Als Element der Fundamentalanalyse ermöglicht die Bruttomarge es Händlern, Prognosen hinsichtlich zukünftiger Entscheidungen der Unternehmensleitung aufzustellen.
Die Bruttomarge gibt allerdings auch den Unternehmen hilfreiche Einblicke. So kann sie etwa herangezogen werden, um Produktionskosten gegenüber dem Umsatz zu betrachten. Wenn die Bruttomarge sehr gering ist, läge es für die Unternehmensführung nahe, die Produktions- und Herstellungskosten eines Unternehmens zu reduzieren, um die Gewinne zu erhöhen.
Wie oben beschrieben, ist die Bruttomarge der Gewinnanteil eines Unternehmens vor Abzügen (Betriebsausgaben). Dagegen ist die Nettomarge, auch als Gewinnmarge oder Umsatzrentabilität bezeichnet, das Verhältnis von Nettogewinn (Nettoertrag) zum Umsatz.
Sowohl Brutto- als auch Nettomargen werden normalerweise in Prozent ausgedrückt. Die Bruttomarge ist dabei immer höher als die Nettomarge, da bei ihrer Berechnung keine Kosten abgezogen werden.
Um die Nettomarge zu berechnen, wird der Nettogewinn – der Gewinn des Unternehmens nach Abzug aller Kosten (Umsatz abzüglich Ausgaben) – durch den Verkaufsertrag (das Einkommen) aus den verkauften Waren und Dienstleistungen geteilt. Dieses Ergebnis wird anschließend mit 100 multipliziert, um den Prozentsatz der Nettomarge zu erhalten.
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