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Helikoptergeld Definition

Was ist Helikoptergeld?

Als „Helikoptergeld“ wird eine hohe Summe an Geld bezeichnet, das gedruckt und an die Öffentlichkeit ausgegeben wird, um die Wirtschaft während einer Rezession anzukurbeln, wenn die Zinssätze auf null fallen. Im Englischen wird in Anlehnung an einen Helikopter, der aus der Luft Versorgungsgüter abwirft, auch von einem „Helicopter Drop“ gesprochen.

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Erfahren Sie, wie sich Entscheidungen der Zentralbanken auf die Finanzmärkte auswirken

Helikoptergeld vs. quantitative Lockerung

Helikoptergeld ist eine unkonventionelle Alternative zu einer quantitativen Lockerung. Beide haben jedoch das Ziel, die Kaufkraft zu stärken und die Inflation zu erhöhen. Helikoptergeld dient durch die Ausgabe großer Geldbeträge der Erhöhung der der Öffentlichkeit zur Verfügung stehenden Geldmenge. Die quantitative Lockerung ist darauf ausgerichtet, die Geldversorgung zu erhöhen und so das Wirtschaftswachstum zu steigern, indem die Zentralbanken Staatspapiere oder anderen Finanztitel erwerben.

Helikoptergeld – Beispiel

Wenn sich ein Staat einer Phase langsamem oder sogar stagnierendem Wirtschaftswachstum ausgesetzt sieht, kann über die Ausgabe von Helikoptergeld nachgedacht werden. In Japan 2016 wurde beispielsweise überlegt, Helikoptergeld auszugeben, um dem schwächer werdenden Wirtschaftswachstum des Landes entgegen zu wirken.

Die Finanzmärkte zeigten Signale der Beunruhigung über diese Entscheidung, da die Marktteilnehmer eine Hyperinflation und den Wertverlust der Währung befürchteten. Daher wurde bei der Bank of Japan (BoJ) über eine alternative Methode zur Erhöhung des Geldvolumens entschieden. Diese umfasste verschiedene Partnerschaften sowie Käufe, etwa von Staatsanleihen, in Verbindung mit Infrastrukturausgaben und Zahlungen an Geringverdiener.

Helikoptergeld – Vorteile und Nachteile

Vorteile des Helikoptergelds

Die Helikoptergeld-Strategie ist nicht auf eine erhöhte Kreditaufnahme zur Ankurbelung der Wirtschaft ausgerichtet. Auf diesem Wege kommt es zu keiner weiteren Verschuldung und die Zinssätze müssen nicht angepasst werden. Im Allgemeinen verstärkt Helikoptergeld die Kaufkraft und das Wirtschaftswachstum effizienter als eine quantitative Lockerung, da es die gesamtwirtschaftliche Nachfrage – die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen – auf einen Schlag erhöht.

Obwohl eine auf Verschuldung beruhende Geldausgabe durch den Staat wegen der zurückzuzahlenden Schulden nicht unbedingt den privaten Konsum anregen muss, wird oft angenommen, dass eine solche „Geldfinanzierung“ die Wirtschaft ankurbeln kann.

Nachteile des Helikoptergelds

Anders als bei einer quantitativen Lockerung ist der taktische Einsatz von Helikoptergeld nicht umkehrbar. Oft wird argumentiert, dass es sich um keine praktikable Lösung handelt, die Wirtschaft wiederzubeleben.

Im Normalfall legt die Zentralbank eines Wirtschaftsraums die Zinssätze fest, um die gesetzten Wachstumsziele zu erfüllen. Beim Einsatz von Helikoptergeld können durch die Zentralbank jedoch keine Zinsen zur Deckung der Kosten erhoben werden, da das Geld nicht mit einem geliehenen Vermögenswert (Darlehen) verbunden ist. Stattdessen wird das Geld direkt an die Öffentlichkeit ausgegeben. Dies kann zu einer überhöhten Inflation führen und der Zentralbank finanziell schaden.

Eines der größten Risiken bei der Ausgabe von Helikoptergeld ist, dass diese zu einer erheblichen Abwertung der Währung auf dem Devisenmarkt führen könnte. Durch das vermehrte Drucken von Geld und dem damit einhergehenden steigenden Angebot könnte der Wert der Landeswährung deutlich sinken. Gleichzeitig könnte es Anleger davon abhalten, die Währung zu kaufen, da es weniger wahrscheinlich ist, dass sie sich gut entwickelt.

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