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Energiekrise: Definition, Ursache und Auswirkungen

Was ist eigentlich eine Energiekrise? Welche Faktoren können als Auslöser fungieren und welche Auswirkungen kann ein derartiges Ereignis auslösen?

Energy Quelle: Bloomberg

Energiekrise: Definition, Ursache und Auswirkungen

Netzwischer, Brownout oder Blackout. Etwaige Begriffe fallen oft im Zusammenhang mit einer Energiekrise. Doch was ist eigentlich eine Energiekrise? Welche Faktoren können als Auslöser fungieren und welche Auswirkungen kann ein derartiges Ereignis zur Folge haben?

Was ist eine Energiekrise?

Der Energiehunger von Haushalten, Industrie, Gewerbe und Verkehr ist groß und wird Stand heute überwiegend fossil gedeckt. Dies bedeutet, dass durch die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl der Bedarf gestillt wird. Im Gegensatz zu erneuerbaren Energien spricht man in diesem Kontext von fossilen Energieträgern. Stehen die vorhandenen Energiereserven nicht mehr ausreichend zur Verfügung, um den Bedarf zu decken, ist die Rede von einer Energiekrise.

Eine weitere Definition sieht in einer Energiekrise den Zustand eines Versorgungsengpasses, „im Wesentlichen der energieintensiv produzierenden bzw. energieträgerarmen Staaten.“ 1

… was der Gesetzgeber sagt:

Ein Blick lohnt zudem auf das Gesetz zur Sicherung der Energieversorgung (EnSiG) §1. Der Gesetzgeber hierzulande schreibt: „Um die Deckung des lebenswichtigen Bedarfs an Energie für den Fall zu sichern, dass die Energieversorgung unmittelbar gefährdet oder gestört und die Gefährdung oder Störung der Energieversorgung durch marktgerechte Maßnahmen nicht, nicht rechtzeitig oder nur mit unverhältnismäßigen Mitteln zu beheben ist, können durch Rechtsverordnung Vorschriften erlassen werden über […].
Aus dem Gesetz lässt sich demnach ableiten, dass eine Energiekrise als Gefährdung oder Störung der Energieversorgung anzusehen ist, welche sich marktwirtschaftlich nicht bereinigen lässt. 2

Ursachen einer Energiekrise

  • Energiekrise Holzknappheit: Vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert
    Die Vergangenheit zeigt diverse Beispiele für Energiekrisen auf. Bereits im Mittelalter, als Holz für die Energiegewinnung als essenzieller Rohstoff fungierte, kam es zu regionalen Energiekrisen. Als Ursache galt eine zunehmende Energieintensivität, welche Alternativen erforderten.
    Im 18. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung wurde das knappe Brennholz durch Steinkohle ersetzt.

  • 20. Jahrhundert
    Die 1970er-Jahre sind berüchtigt für die erste Ölpreiskrise. Der rasch wachsende weltweite Energiehunger sorgte für Erschöpfungserscheinungen bei bedeutenden Energieträgern wie Erdöl und Erdgas.
    Auch marktwirtschaftliche Interessen werden immer wieder als Faktor herangezogen. Der Ölverbund OPEC+ hatte versucht, das Erdöl künstlich zu verknappen, um einen höheren Marktpreis zu erzielen.
    Im Jahr 1980 sollte es zu einer zweiten Ölpreiskrise kommen, welche im Zuge des Ersten Golfkriegs ausgelöst wurde.

  • 21. Jahrhundert
    Neue regulatorische Rahmenbedingungen

    Im Sommer 2000 kam es angesichts der Deregulierung im US-amerikanischen Kalifornien zu flächendeckenden Blackouts – bekannt auch als die Kalifornische Elektrizitätskrise.

Naturkatastrophen

Auch Naturkatastrophen können eine Energiekrise initiieren. Nach der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 wurden temporär sämtliche Kernkraftwerke abgeschaltet. Die Strompreise explodierten förmlich – sogenannte Rolling Blackouts waren zum Teil die Folge.

Erholung nach der Coronavirus-Pandemie

In mehreren chinesischen Provinzen kam es im September 2021 zu Versorgungsengpässen mit Strom. Im Zuge der weltweiten Wirtschaftserholung nach der Coronavirus-Pandemie konnte die steigende globale Nachfrage nicht befriedigt werden.
Da die Kohleförderung gedrosselt war, konnte diese nicht so schnell wieder nach oben geschraubt werden.

Klimaschutz

Chinas Bemühungen in puncto Klimaschutz sehen vor, den Strom zu rationieren und die Emissionen zu senken. Dies hatte im Sommer 2021 Einschränkungen bei der Stromversorgung in Teilen Chinas ausgelöst, nachdem eine Hitzewelle die Volksrepublik überrollte.

Geopolitische Konflikte

Der Krieg in der Ukraine hat die EU-Mitgliedsstaaten sowie weitere westliche Industriestaaten dazu bewegt, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Dies hatte zur Folge, dass Russland einen teilweisen Stopp seiner Erdgaslieferungen in die Wege leitete.

Auswirkungen einer Energiekrise – Zwischen Verzweiflung und Innovation

Im vorindustriellen Zeitalter wurden Energiekrisen beispielsweise mit Verboten begegnet. Im Jahr 1593 wurden etwa Holzzäune verboten. Allerdings versuchte man auch damals schon sich nach alternativen Energieträgern umzusehen, sodass in England im 18. Jahrhundert das Brennholz durch Steinkohle ersetzt wurde.

Vier Autofreie Sonntage als Reaktion auf Ölpreiskrise im Jahr 1973

In Deutschland wurde als Reaktion auf die Ölkrise im Jahr 1973 ein sogenanntes Energiesicherungsgesetz erlassen, welches als Grundlage vier autofreie Sonntage und generelle Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen initiierte.
Nach der zweiten Ölpreiskrise beschlossen die westlichen Industriestaaten den Ausbau der Kernenergie und die Erschließung alternativer Energiequellen. Hierzulande löste die Ölkrise den Startschuss für den Bau der Meiler aus.

Im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise seit Februar 2022 versuchen sich insbesondere die EU-Staaten von der Abhängigkeit russischer Erdgas- und Öllieferungen zu lösen. Hierbei steht insbesondere der Ausbau von „grünen Energien“ wie etwa Photovoltaikanlagen oder Windkrafträdern im Fokus. Auch Appelle an die Bevölkerung können als Folge einer Energiekrise angesehen werden. Insgesamt wird zum allgemeinen Energiesparen aufgerufen.

Die Auswirkungen der aufgezeigten Beispiele von Energiekrisen sind zwar unterschiedlicher Natur. Dennoch haben sämtliche Krisen etwas gemeinsam, Veränderungen einzuleiten.
Das Problem in puncto Energieknappheit zwang die Menschheit in der Vergangenheit dazu, entweder auf alternative Energieträger umzustellen, Produktionsprozesse energieärmer zu gestalten oder Innovationen anzustoßen. 3 4


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Bitte beachten Sie folgende Risiken:

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Quellen:

  1. Wirtschaftslexikon, 2022
  2. Gesetze im Internet,2022
  3. Wikipedia, 2022
  4. Viessmann, 2022

Diese Information wurde von IG Europe GmbH und IG Markets Ltd (zusammen IG) bereitgestellt. Zusätzlich zum untenstehenden Haftungsausschluss enthält das auf dieser Seite enthaltene Informationsmaterial weder eine Auflistung unserer Handelspreise noch ein Angebot oder eine Aufforderung zu einer Transaktion in ein Finanzinstrument. IG übernimmt keine Verantwortung für die Verwendung dieser Kommentare und die daraus resultierenden Folgen. Es wird keine Zusicherung oder Gewähr für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Informationen gegeben. Folglich trägt der Anleger alleinverantwortlich das Risiko für einzelne Anlageentscheidungen. Jede angebotene Studie berücksichtigt nicht das Investment spezifischer Ziele, die finanzielle Situation und die Bedürfnisse einer bestimmten Person, die sie empfangen kann. Sie wurde nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit des Investment Researchs (Anlageforschung) erstellt und gilt daher als Werbemitteilung. Obwohl IG nicht ausdrücklich darauf beschränkt ist, vor der Umsetzung unserer Empfehlungen zu handeln, versucht IG diese nicht zu nutzen, bevor sie den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Sehen Sie die nicht-unabhängige Recherche und Quartalszusammenfassung an.

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