Goldpreis – Strategie: Der Freitags-Effekt
Am Freitag erzielt der Goldpreis historisch im Durchschnitt eine deutlich höhere Tagesrendite, als an den restlichen Wochentagen. Wie kann man diesen Effekt für sich nutzen?
Gold wird von vielen Marktteilnehmern sowohl als kurz- und auch langfristiges Absicherungsinstrument eingesetzt. Historisch konnten interessante wöchentliche Kursmuster beobachtet werden, die womöglich auf das Absicherungsverhalten zurückzuführen sind. Am Ende der Woche sind z. B. tendenziell durchschnittlich höhere Tagesrenditen zu beobachten, als an den restlichen Wochentagen. Daher spricht man hier auch vom sogenannten „Freitags-Effekt“.
Im Zeitraum vom 1. Januar 1995 bis 31. Dezember 2020 weist der Goldpreis am Freitag die höchste durchschnittliche Tagesrendite auf. Danach folgen Montag und Donnerstag. Für Day- und Swingtrader ergeben sich in diesem Zeitraum regelmäßig interessante Handelsmöglichkeiten.
Goldpreis: Durchschnittliche Tagesrendite im Zeitraum 1995 – 2020
Warum steigt der Goldpreis vor dem Wochenende?
Bei saisonalen Kursmustern ist es nicht immer so einfach, die einzelnen erklärenden Faktoren dingfest zu machen. Daher kann das Phänomen nicht eindeutig erklärt werden. Einen Grund könnte allerdings Gold als Absicherungsinstrument liefern. Investoren wollen sich vorzugsweise in der Zeit absichern, in der Märkte geschlossen ist und eventuelle Kursrisiken zu erwarten sind. Sie schichten Teile ihres Kapitals in Gold um und decken sich damit vor dem Wochenende ein. Auch die verarbeitenden Goldindustrie wie z.B. Juweliere sicheren sich über das Wochenende mit physischen Beständen ab.
Die Goldpreis-Strategie kurz erklärt:
Diese Strategie wird einmal in der Woche gehandelt. Es existieren verschiedene Variationen und Handelssystem, mit denen versucht wird, diesen Effekt auszunutzen. Die Ausgangsbasis ist allerdings eine ganz intuitive Annahme. Dabei wird zum Schlusskurs jeden Donnerstagabend gegen 22:00 Uhr (MEZ) eine Long-Position in Gold eröffnet und am Freitagabend zum Schlusskurs gegen 22:00 (MEZ) wieder geschlossen. Die Strategie lässt sich mit CFDs- und Turbo24-Zertifikate auf den Goldpreis umsetzen.
Gold Chart: Beispiel Goldpreis-Strategie – August 2021
Detaillierte Auswertung: Freitags-Effekt für den Zeitraum 1995 – 2020
In unserem Beobachtungszeitraum können wir feststellen, dass die durchschnittliche Rendite in den Monaten Januar, Juni, Juli und August am höchsten ist. Wohingegen nur die Monate März und Oktober bisher eine negative Durchschnittsrendite vorweisen.
Freitags-Effekt im Januar und Sommer am stärksten
Im Großen und Ganzen kann im Untersuchungszeitraum eine eindeutige positive Tendenz am Freitag beobachtet werden. Am schlechtesten schneiden die Freitage im September ab, nur in 34,62% der Fälle konnte ein positiver Monat beobachtet werden. Die Freitage im Januar und Juli sind mit 19 von 26 Treffern (78,08%) die besten Monate im Beobachtungszeitraum. Im Sommer zeigt der Goldpreis historisch grundsätzlich eine positive Tendenz. Auch die Goldpreis-Strategie bestätigt dieses Muster. Von Juni bis August konnten wir die höchsten Renditen und Wahrscheinlichkeiten beobachten.
Mit dem Freitags-Effekt den Goldpreis schlagen?
Interessanterweise konnten wir im untersuchten Zeitraum feststellen, dass eine einfache Strategie auf Basis des Freitag-Effekts sogar in 12 von 26 Jahren sogar die Benchmark, also den Goldpreis geschlagen hat. Auffällig ist dabei, dass insbesondere in einem Bärenjahr die Goldpreis-Strategie besser abschneidet als die Benchmark. Die Asienkrise, Terroranschläge vom 11. September 2001 und die Finanzkrise sind drei Beispiele, in denen die Goldpreis-Strategie deutlich besser abschneiden konnte als eine Buy-and-Hold – Strategie in Gold.
Gold-Strategie zeigt deutliches geringere Schwankungen als Goldpreis
Vergleicht man im Zeitraum 1995 – 2020 die Renditeentwicklung des Goldpreis mit der vorgestellten Goldpreis-Strategie, so fällt auf, das eine Buy-and-Hold-Strategie (Orange-Linie) den Freitags-Effekt (Blaue-Linie) leicht geschlagen hat. Allerdings darf man hierbei nicht vergessen, dass man mit dem Freitags-Trade nur 19% alle Handelstage im Jahr investiert ist und somit kurzfristig ein geringeres Kursrisiko eingeht. Zusätzlich kann beobachtet werden, dass in Bärenjahren der Renditerückgang im Goldpreis schwankungsintensiver war als bei der Goldpreis-Strategie. Der Verlauf der Goldpreis-Strategie ist kontinuierlich und nicht so schwankungsanfällig.
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