Was sind Mini-Futures und wie werden sie gehandelt?
Mini-Futures sind Hebelprodukte, die sich zur Börsenspekulation eignen und die durch die Kursbewegung des zugrundeliegenden Basiswerts Profitmöglichkeiten bieten. Erfahren Sie hier, was Mini-Futures sind und wie sie funktionieren.
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Was sind Mini-Futures?
Mini-Futures sind Wertpapiere, die es dem Trader ermöglichen, von der Kursbewegung der der Mini-Futures zugrundeliegenden Basiswerte zu profitieren. Da es sich bei Mini-Futures um gehebelte Produkte handelt, winken hier überproportionale Gewinnausschüttungen, wenn sich die Kurse so bewegen, wie vom Trader spekuliert. Wegen der Hebelwirkung dieses Produktes winken nicht nur enorme Gewinne, sondern auch ein ebenso hohesdas Risiko, einen Verlust einzugehen, wenn sich der Kurs des Basiswertes in die entgegengesetzte Richtung bewegt, als die, auf die der Trader gesetzt hat. Der Handel mit Mini-Futures ist nicht nur auf einen Handelsmarkt begrenzt, sondern schließt unter anderem Aktien, Indizes, Rohstoffe und Forex mit ein.
Mini-Futures gibt es erst seit Anfang der 1990er Jahre, als sie für den S&P 500 Index geschaffen wurden. Sie sind also noch ein relativ neues, weniger bekanntes Produkt. Mini-Futures sind Hebelprodukte, die sich zur Börsenspekulation und zur Absicherung von Risiken in einem Portfolio eignen, bieten Tradern die Möglichkeit, mit einem begrenzten Anteil an investierten Aktien Renditen zu erzielen und in sonst schwer zugängliche Anlageklassen zu investieren. Der Handel funktioniert ähnlich wie der mit anderen Finanzprodukten wie Turbo24 oder Optionen, bei denen Ihr Risiko auch begrenzt wird. Durch ein eingebautes Stopp-Loss-Level können Verluste minimiert werden. Wird diese Knock-out-Schwelle erreicht, wenn sich die Kursbewegung nicht so entfaltet wie erwartet, so verfällt das Mini-Future und der Trader erhält aus Auszahlung einen vergleichsweise kleinen Restbetrag.
Was ist der Unterschied zwischen Long Mini-Futures und Short Mini-Futures?
Long Mini-Futures sind Mini-Futures, bei denen Trader erwarten, dass der zugrundeliegende Markt steigt. Der Trader setzt auf steigende Kurse und wenn diese sich so entwickeln, so erlaubt die Hebelfunktion auch überdurchschnittliche Gewinnmargen. Short Mini-Futures sind Mini-Futures, bei denen sich ein Trader short positioniert und darauf spekuliert, dass der zugrundeliegende Kurs des Basiswertes fallen wird. Spekuliert ein Trader richtig auf fallende Kurse, so lässt sich auch hier von dem augenscheinlichen Verlust des Basiswertes profitieren. Wichtig ist, dass ein steigender Kurs nicht sofort mit einem Gewinn gleichzusetzen ist. Beim Handel mit Mini-Futures entscheidet der Trader, ob er sich als long oder short positioniert. Ein Gewinn wird nur dann ausgeschüttet, wenn der Markt sich in dieselbe Richtung bewegt.
Wie funktionieren Mini-Futures?
Mini-Futures sind offene Wertpapiere ohne vordefiniertes Verfallsdatum und ohne Zeitwert. Mini-Future bestehen aus zwei Teilen. Das vom Trader eingesetzte Kapital und das vom Emittenten angebotenen Darlehen. Die Finanzierung vonseiten des Emittenten ist in der Regel höher als das eingesetzte Eigenkapital des Traders. Das heißt, dass der Trader beim Kauf von Mini-Futures nur einen Bruchteil der Anschaffungskosten zahlen muss, der Rest wird vom Emittenten gedeckt.
Der Hebel eines Mini-Futures variiert je nach Kurs des Basiswerts. Je größer die Differenz zwischen dem Kurs des Basiswerts und dem Finanzierungslevel ist, desto geringer ist der Hebel. Umgekehrt steigt der Hebel, wenn sich der Kurs des Basiswerts dem Stopp-Loss-Level nähert. Das Stopp-Loss-Level und das Finanzierungslevel werden durch einen festen Spread in Prozent getrennt. Da Mini-Futures kein vordefiniertes Verfallsdatum haben, werden die Zinsen am Ende jedes Handelstages vom Wert der Mini-Futures abgezogen.
Der Marktwert von Mini-Futures ist nichts anderes als der innere Wert, also die Differenz zwischen seinem Knock-out-Level und dem Kurs des Basiswerts, adjustiert mit einem Multiplikator (die Anzahl der Mini-Futures). Grundsätzlich wird der Wert der Dividendenausschüttungen des Basiswerts vom Finanzierungslevel der Mini-Futures abgezogen.
So handeln Sie Mini-Futures
Um den Handel mit Mini-Futures besser erklären zu können, gehen wir einmal von folgendem fiktiven Beispiel aus. Hier handelt es sich um ein Long Mini-Futures, bei dem der Trader daraufsetzt, dass die Kurse des Basiswertes steigen.
- Kaufpreis: 0.74 €
- Verhältnis: 100:1
- Basiswert: 513.79 €
- Finanzierungslevel: 440.00 €
- Stopp-Loss-Level: 453.20 €
- Hebel: 6,94
Mit diesen fiktiven Werten können sich nun drei verschiedene Szenarien ausspielen:
- Szenario 1: Der Kurs der Aktie steigt um 10 %: In diesem Fall wird der Einsatz des Traders aufgrund der Hebelwirkung mit 6,94 multipliziert und der Wert der Mini-Futures steigt um 69,4 % auf 5,14 €
- Szenario 2: Der Kurs der Aktie sinkt um 5 %: Der Kurs verläuft nicht so wie vom Trader erhofft. So verlieren die Mini-Future aufgrund der Hebelwirkung um 34,7 % an Wert.
Diese zwei Szenarien zeigen, dass der Hebel sich bei der richtigen Kursbewegung sehr positiv auf den Gewinn auswirken kann, aber genauso gut bei einer entgegengesetzten Kursbewegung zu Verlusten führen kann.
- Szenario 3: Der Kurs der Aktie sinkt auf 453,20 € und erreicht damit das Stopp-Loss-Level: Die Mini-Futures verfallen und die Differenz zwischen dem Ausführungspreis und dem aktuellen Finanzierungslevel (Verhältnis 100:1) wird dem Trader als Auszahlung zurückerstattet.
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Mini-Futures: Vorteile und Risiken
Der Handel mit Mini-Futures bietet mehr Vorteile und als Nachteile, dennoch müssen Trader sich vor allem der Nachteile und der daraus entstehenden Risiken bewusst sein.
Mini-Futures als gehebelte Produkte bieten vor allem den Vorteil des eingebauten Hebels; der Kaufpreis beträgt einen Bruchteil des Gesamtwertes des Produktes und wenn die Kursbewegung so läuft, wie vom Trader erwartet, winken durch die Hebelwirkung auch überproportionale Gewinne. Aber davon abgesehen, bieten Mini-Futures auch noch andere Vorteile, wie:
- eine einfache Arbeitsweise
- transparenter Preisaufbau
- unbegrenzte Dauer
- sehr enge Spreads
- ein großes Volumen an Liquidität
Zudem gelten Mini-Futures als ein Portfolio-Absicherungsinstrument, wobei das Stopp-Loss-Level Trader vor unbegrenzten Verlusten schützt.
Der wohl größte Nachteil bei Mini-Futures ist, dass sich die gewinnausschüttende Hebelfunktion auch umgekehrt auswirken kann, wenn sich der Kurs anders bewegt, als vom Trader erwartet. Dann winkt statt überproportionalem Gewinn eher ein Totalverlust. Deshalb ist es für Trader wichtig, sich immer des Risikomanagements bewusst zu sein. Zudem fällt bei Mini-Futures auch eine Zinszahlung an, wenn Sie eine Overnight-Position in einem Mini-Long-Future halten.
Mini-Futures und andere Derivatprodukte
Obwohl Mini-Futures als gehebelte Derivatprodukte einige Ähnlichkeiten mit anderen Derivatprodukten wie Optionen aufweisen, gibt es zwischen Mini-Futures und anderen Derivatprodukten jedoch einige Unterschiede.
Mini-Futures vs. Futures
Futures sind Terminkontrakte, mit denen Sie Waren, wie beispielsweise Aktien, Indizes oder Rohstoffe, zu einem festgelegten Preis und zu einem festgelegten Zeitpunkt kaufen oder verkaufen können. Mini-Futures hingegen bieten keinen sogenannten Margin Call, bieten dafür aber die Hebelwirkung, die dazu führt, dass der Trader nur einen Teil des Kaufpreises zahlt und dass der Rest vom Emittenten finanziert wird.
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Mini-Futures vs. E-Mini-Futures
Zwischen Mini-Futures und E-Mini-Futures gibt es keinen Unterschied. 1997 wurde der S&P 500 E-Mini von der CME-Gruppe entwickelt, um der stetig wachsenden Größe des bestehenden S&P 500 Vertragswerts gerecht zu werden. Der E-Mini-Futures Kontrakt wurde schnell erfolgreich und führte dazu, dass später weitere E-Mini-Futures entstanden.
Mini-Futures vs. Optionen
Optionen geben Tradern das Recht, allerdings nicht die Verpflichtung, jederzeit Aktien zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen, solange die Laufzeit noch gültig ist. Ein Futures-Kontrakt hingegen erfordert, dass die Aktien an einem vorab festgelegten Datum gekauft oder verkauft werden müssen, es sei denn, die Position wird von dem Trader vor dem Verfallsdatum geschlossen.
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Mini-Futures vs. Optionsscheine
Ein Optionsschein wird von einer Bank emittiert und räumt einem Trader das Recht, aber nicht die Verpflichtung ein, ein Finanzprodukt zu einem vorab festgelegten Preis und zu einem festgelegten Datum zu (ver)kaufen, wobei der Preis des Optionsscheins mit dem Basiswert direkt korreliert. Mini-Futures hingegen haben unbegrenzte Laufzeiten, solange das Stopp-Loss-Level nicht erreicht wird.
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