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Die Blockchain-Technologie bietet eine Möglichkeit an, um Daten auf einer komplett neuen Sicherheits- und Transparenzebene zu sichern und zu verschieben. Eine Reihe von Branchen prüft derzeit Möglichkeiten, Blockchain-Netzwerke zu nutzen, um die branchenweite Kommunikation und Transaktionen zu verbessern. Besonders das Bankenwesen könnte diese Technologie nutzen, um einige Hauptgeschäftspraktiken komplett umzustrukturieren.
Die Blockchain ist ein digitales Transaktions-Hauptbuch. Dezentralisierte Netzwerke von einzelnen Computern können Informationen zum Hauptbuch beitragen, nachdem ein mathematisches Problem gelöst wurde, welches als Prüfung ihrer Authentizität dient. Die Daten werden dann in fortlaufenden und unveränderlichen Blöcken hinterlegt.
Die Blockchain-Technologie hat das Potential das Bankenwesen zu revolutionieren, denn grundlegende Bankenfunktionen können durch diese Methode besser durchgeführt werden. Zwei wesentliche Vorteile stehen dabei im Vordergrund:
Die potentiellen Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie werden weiterhin erforscht, aber die Industrie hat jetzt schon einige Branchen identifiziert, welche davon profitieren könnten, wie beispielsweise das Lagern, Transferieren und Ausleihen von Geldmitteln.
Das Erleichtern von Zahlungen ist eine der Hauptaufgaben der Banken. Aktuell nehmen Zahlungen weitaus mehr Zeit in Anspruch, als sie sollten. Im Durchschnitt dauert eine vollständige Zahlung zwei bis vier Tage, in manchen Fällen bis zu einer Woche oder länger. Dies ist vor allem auf die Ineffizienz eines komplexen Systems zurückzuführen, das weltweite Finanzinstitute jeder Größe und Variante verbinden möchte. Von den größten internationalen Finanzinstituten bis hin zu den kleinsten Gemeinschaftsbanken.
Derzeit verlassen sich die Banken hauptsächlich auf Swift, welches ein brancheneigenes Nachrichten-Netzwerk ist, um untereinander die grenzüberschreitenden Bank-zu-Bank-Kontakte zu vermitteln, welche wiederum für die Abwicklung von Zahlungen erforderlich sind. Da Swift jedoch nur die einleitende Kommunikation zwischen den Instituten durchführt, sind Banken häufig für alle anderen Aspekte des anschließenden Kommunikationsprozesses zuständig. Oft bedeutet dies eine Beteiligung einer Drittpartei, welche nur weitere Gebühren und Zeit für jede Überweisung in Anspruch nimmt.
Blockchain basierte Alternativen zu dem jetzigen, veralteten System wurden durch mehrere Unternehmen erschaffen, angeführt durch Ripple, einem Unternehmen mit Sitz in San Francisco, welches auf Konzepte von Kryptowährungs-Zahlungen fokussiert ist und sich als starker Konkurrent von Swift herausgestellt hat.
Zahlungssysteme welche auf der Blockchain basieren, würden Banken erlauben, direkt über geteilte Datenbanken zu kommunizieren und Zahlungen zu vollbringen, wobei alle relevanten Zahlungsdaten in einem einfachen zugänglichen Format bewahrt werden. Dies würde nicht nur die Vermittler, zusammen mit der damit verbundenen Bürokratie und den Kosten ausschließen, sondern es würde auch eine nachgewiesene Erfolgsbilanz von vertrauenswürdigen Transferpartnern schaffen
Obwohl die meisten Banken die Möglichkeit zum sofortigen Geldtransfer besitzen, dauern Vermögensüberweisungen zwischen Finanzinstitutionen meist Tage anstatt nur einige Stunden. Das ist zurückzuführen auf den zeitraubenden Prozess, welcher bekannt ist als „Clearing and Settlement“ (auf Deutsch: Verrechnung und Abwicklung). Das Clearing umfasst die Überprüfung der Details von Optionen, Termingeschäften und Wertpapiergeschäften sowie den Direkttransfers zwischen Banken. Normalerweise beinhaltet dies eine Serie von Nachrichten, Instruktionen und manuellen Abstimmungen welche die Zugänglichkeit von Gelder ermittelt, der Erstellung eines Datensatzes der Transaktion und zu guter Letzt die Lieferung des Vermögenswertes vollendet.
Clearing-Verfahren sind meistens nur durch Vermittler abgewickelt, welche sich wiederum in unterschiedlichen Ländern aufhalten, dadurch werden bereits komplexe Prozesse durch Kommunikationsprobleme, Unterschiede der verschiedenen Zeitzonen und durch nicht kompatible Systeme bzw. Methoden verlangsamt. Zusätzlich, weil Clearing-Stellen Provisionen berechnen, können diese Prozesse teuer werden.
Eine Blockchain basierte Lösung für das Bankenwesen könnte es den Banken ermöglichen, den Prozess erheblich zu rationalisieren. Beim Verwalten von Clearing und Settlement Aktivitäten durch ein Blockchain-Datenbank-Netzwerk, wären Banken im Stande entstehende Bürokratie- und Drittanbieterprovisionen zu reduzieren. Dies könnte zu schnelleren Transaktionszeiten und einer transparenten, leicht zu überprüfenden digitalen "Papierspur" führen.
Neue Wege werden schon durch die Bankenwelt erkundet, welche die Vorteile für diesen Bereich eines Blockchain-Konzeptes mit sich bringen würden. Nicht verwunderlich, denn es wurde geschätzt, dass in diesem Sektor 20 Mrd. € eingespart werden könnten, durch eine Umstellung auf einen Blockchain basierten Ansatz vom Clearing und Settlement.1
Die Identitätsprüfung ist für den Bankensektor von entscheidender Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die jüngsten und strengen Gesetze zur Erkennung ihrer Kunden (KYC – Know-Your-Client) sowie zur Bekämpfung der Geldwäsche (AML – Anti-Money-Laundering). Zurzeit sind Identitätsprüfungen nicht standardisiert und fehlbar, ganz zu schweigen davon, dass diese Prozesse extrem arbeitsintensiv und kostspielig sind.
Jedoch könnte die Blockchain eine neue Ebene an Transparenz und Vertrauen in den Banken-Compliance-Prozess einführen. Durch das Platzieren von Identifikationsinformationen auf gemeinsam nutzbaren Blockchain-Datenbanken wären Banken in der Lage auf Datensätze zuzugreifen, welche transparent und in einer überprüfbaren Zeitachse festgelegt wurden. Mit einer geteilten Domäne und entsprechend möglichst vielen Kundeninformationen, würde der Bedarf an unabhängigen Verfahren, mitsamt Ineffizienz, Zeitaufwand und Kosten, reduziert werden.
Konsortialkredit bedeutet, dass sich eine Gruppe von Banken, oft auch Unternehmen oder Konzerne, zusammenschließt und Geldmittel an den Kreditnehmer übermitteln. Es benötigt das Zusammenwirken und den Austausch von Dokumenten zwischen mehreren unabhängigen Teilnehmern. Überraschenderweise findet im digitalen Zeitalter ein Großteil der Kommunikation rund um Konsortialkredite immer noch per Fax statt. Dies macht einen bereits komplizierten Prozess noch mühsamer und ist der Grund, warum es durchschnittlich 19 Tage dauert, bis z.B. US-Unternehmen schon genehmigte Kreditmittel erhalten.
Durch die Möglichkeit, dass alle teilnehmenden Kreditgeber eine chronologische, digitale Aufzeichnung der kreditbezogenen Kommunikation und Details hinzufügen sowie darauf zugreifen können, würde die Blockchain-Technologie die Effizienz von Konsortialkredit-Transaktionen erheblich verbessern. In der Tat ist bereits ein Konsortium aus 19 Finanzinstituten, Credit Suisse mitinbegriffen, einen Weg zu ebnen, um Konsortialkredite durch ein Blockchain-Bankenwesen-System zu bedienen.
Banken spielen eine wichtige Rolle bei der internationalen Handelsfinanzierung. Sie helfen Unternehmen auf der ganzen Welt, zahlungsfähig zu bleiben, während diese auf die Bezahlung der schon von ihnen gelieferten Waren warten. Auf der anderen Seite werden übermäßige Risiken vermieden, während sie auf die Lieferung der von ihnen erworbenen Artikel warten. Aufgrund des globalen Charakters ist die internationale Handelsfinanzierung nach wie vor überwiegend papierbasiert, sodass Akkreditive und Kaufbriefe per Post, Kurier oder Fax zwischen Büros auf der ganzen Welt verschickt werden müssen. In einer Zeit der digitalen Kommunikation ist dieses System veraltet, zeitaufwendig und ineffizient.
Während viele Sektoren daran glauben, dass Blockchain-Bankenwesen-Konzepte dabei helfen könnten einige Aspekte des internationalen Zahlungsverkehrs zu modernisieren, würde derzeit jede Einführung eines solchen Systems Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern. Jede der vielen Parteien, welche am internationalen Zahlungsverkehr beteiligt ist, müssten zustimmen sich bei der Umstellung, der Durchführung von Geschäften auf dem Papier zu beteiligen, sei es von Zollämtern und Spediteuren bis hin zu Häfen und Händlern. Bis diese Veränderung tatsächlich geschieht, gäbe es wenige praktische Vorteile Dokumente beim internationalen Zahlungsverkehr auf einem Blockchain-Banking-Netzwerk zu platzieren.
Fasziniert von der Vielzahl der angebotenen Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz, Kosteneinsparung und Rationalisierung von Prozessen, investieren Banken wie JPMorgan, UBS, HSBC und Santander beträchtliche Finanzmittel in die Erforschung und die Entwicklung neuer auf Blockchain basierte Banklösungen.
R3 und Enterprise Ethereum Alliance (EEA) sind zwei Konsortien, welche durch wichtige Akteure im Banken-, Unternehmens- und Technologiesektor geformt wurden und verschiedene Fälle der Blockchain im Bankenwesen erforschen.
R3 hat bereits 107 Mio. $ gesammelt und konzentriert sich auf die Entwicklung seiner Corda-Plattform. Dieses Blockchain operierende System wurde dafür konzipiert, das Clearing und die vertraglichen Bedürfnisse des gesamten Finanzdienstleistungssektors zu decken.
Das Ziel der EEA ist es die industrieweite Entwicklung und Einführung der Software hinter Ethereum, zu fördern und zu unterstützen. Ethereum ist ein Blockchain basiertes Computer-Netzwerk, angetrieben durch die Kryptowährung ether. Eine Zielvorgabe der EEA wäre die Schaffung eines branchenweiten Blockchain-Bankennetzes, in dem Finanzinstitute und ihre Kunden direkt Aufzeichnungen erstellen und Transaktionen durchführen können, ohne, dass Dritte eingreifen müssen.
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Solche Initiativen zeigen, dass ein großes Interesse daran besteht, die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie im Bankensektor sowie in einer Vielzahl anderer Branchen zu erforschen und zu nutzen. Da die Entwicklung der Blockchain noch in den Kinderschuhen steckt, bleibt abzuwarten, ob eines der vorgeschlagenen Konzepte sich durchsetzen kann und weitläufig zur Anwendung kommt. Nach den bisherigen Erkenntnissen hat die Blockchain-Technologie jedoch durchaus das Potenzial, den Bankensektor zu revolutionieren.
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1 https://www.cbinsights.com/research/industries-disrupted-blockchain/, (21.Juni 2018)
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