Börse Aktuell – Gewinnmitnahmen oder Korrektur?
Die gestrigen Fed-Minutes waren noch das kleinste Problem. Vielmehr hat nach den Anschlägen im Iran die Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten die Märkte verunsichert und aus dem Tritt gebracht.
Nach dem Rückschlag am Mittwoch erholt sich der DAX heute ein wenig und notiert aktuell bei 16.601 Punkten, rund 0,5% über dem Schlusskurs vom Vortag.
Jerome Powell wieder einmal als Spielverderber
Fed-Chef Jerome Powell spielt wieder einmal die Rolle als Zünglein an der Waage. Einfach macht es der oberste Währungshüter der USA den Märkten nicht. Zwar war im letzten Sitzungsprotokoll der Fed im Jahr 2023 ein Ende des Zinserhöhungszyklus zu lesen, die erlösenden Worte hinsichtlich einer baldigen Zinswende waren dagegen zum Leidwesen der Anleger nicht zu lesen. Erneut hat die Fed versucht, die sehr hohen Erwartungen der Marktteilnehmer zu dämpfen. Und erneut mit Erfolg. Die Ungewissheit darüber, wann endlich das Zinsrad zurückgedreht wird, zwang die Börsen gestern in die Knie. Nach dem Kraftakt seit Ende Oktober sollten Gewinnmitnahmen aber nicht allzu sehr überraschen.
Leidiges Thema Inflation
Als Damoklesschwert erweist sich weiterhin die Teuerung, die der Federal Reserve immer noch zu hoch ist. Zwar befindet sich die US-Notenbank bei der Inflationsbekämpfung auf dem richtigen Weg, dennoch stellt sich dieses Unterfangen als recht zäh heraus. Noch scheint sich die Inflation nicht ergeben zu wollen. Vielmehr können wieder anziehende Verbraucherpreise nicht ausgeschlossen werden, wie die heute veröffentlichten Daten aus Nordrhein-Westfalen gezeigt haben. Im bevölkerungsreichsten Bundesland ist die Teuerungsrate im Dezember wieder gestiegen. Auch im Nachbarland Frankreich müssen die Bürger wieder tiefer in die Geldbörse greifen.
DAX 40 – Ist das Beginn einer Korrektur?
Der Jahresauftakt ist alles andere als gelungen. Vielmehr besteht die Gefahr einer Korrektur. Vor allem dann, wenn das vorherige Allzeithoch bei 16.532 Punkten der Angebotsseite in die Hände fallen sollte. Gestern konnte die genannte Unterstützung geradeso noch verteidigt werden. Davon sollte sich der DAX auf Schlusskursbasis nach oben entfernen. Bleibt die Gegenwehr der Bullen aus, könnte es weiter abwärts bis zur Oberseite der übergeordneten Handelsspanne bei 16.290 Zählern gehen.
DAX 40 Chart auf Tagesbasis
DAX 40 im Fünf-Jahres-Chart auf Wochenbasis
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