Ölpreis verliert 5 Prozent – Ost-Konflikt und Corona-Sorgen im Blick
Nachlassende Sorgen vor länger andauernden Lieferungen aus Kasachstan drücken die Preise. Ebenfalls bleiben Friedensverhandlungen im Ost-Konflikt und Corona-Sorgen im Fokus.
Wichtigste Punkte:
- Ölpreis fällt um fast fünf Prozent – Aussicht auf Friedensverhandlung und Corona-Sorgen in China
- Moskau und Kiew einigen sich auf neue Runde der Verhandlungen zum Ende des Kriegstreiben
- neue Corona-Sorgen in China
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Ölpreis Chart
Ölpreis fällt um fast fünf Prozent – Aussicht auf Friedensverhandlung und Corona-Sorgen in China
Der Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI) präsentiert sich zu Wochenbeginn zunächst mit fallenden Notierungen. Am Montagmorgen kostet ein Fass rund 108 Dollar und damit 4,62 Prozent weniger im Vergleich zum Schlusskurs des vorherigen Handelstages. Das europäische Pendant Brent kostet rund 113 Dollar je Barrel.
Nachlassende Sorgen vor länger andauernden Lieferungen aus Kasachstan drücken indes die Preise. Neben der Ankündigung neuer Friedensverhandlungen im Ost-Konflikt sorgen neue Corona-Sorgen in China für Entspannung an den Ölmärkten.
Die Situation an den Rohstoffmärkten ist nach wie vor angespannt. Das Kriegstreiben zwischen der Ukraine und Russland und die damit im Zusammenhang stehenden Auswirkungen sind seit Wochen als Zünglein an der Waage für die derzeitige Entwicklung anzuführen. Die Ankündigung der russischen Präsidenten, in Zukunft für Öl- und Gaslieferungen nur noch Rubel akzeptieren zu wollen, dürfte für weiteren Zündstoff gesorgt haben.
Angesichts schlechter Wetterverhältnisse sei es jüngst zu grösseren Schäden an den Verladestationen des Caspian Pipeline-Consortium (CPC) am russischen Schwarzmeerhafen gekommen. Hierbei soll es sich um den täglichen Weitertransport in Höhe von rund einer Million Barrel halten. Laut dem kasachischen Energieministerium sei die Verladung allerdings teilweise wieder aufgenommen worden.
Moskau und Kiew einigen sich auf neue Runde der Verhandlungen zum Ende des Kriegstreiben
Russland und die Ukraine haben sich auf eine neue Verhandlungsrunde geeinigt, um ein mögliches Ende des Kriegstreibens herbeizurufen. Am Montag wolle man zu Gesprächen in der Türkei zusammenkommen. „Bei den heutigen Gesprächen per Videokonferenz wurde beschlossen, die nächste Runde in Präsenz in der Türkei vom 28. bis 30. März abzuhalten“, sagte der ukrainische Unterhändler David Arachamia via Facebook. Bereits am 10. März hatten sich Vertreter beider Länder in der Türkei zusammengetroffen, allerdings nicht auf eine Waffenruhe einigen können.
Ölpreis: So könnte es weitergehen – neue Corona-Sorgen in China
Vor dem Hintergrund der wieder an Fahrt aufnehmenden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland könnte sich die kurzfristige Abwärtsdynamik zunächst weiter fortsetzen. Auch die Entspannung am russischen Schwarzmeerhafen dürfte ihren Beitrag dazugeben.
Nicht zuletzt sorgen neue Corona-Sorgen im Reich der Mitte für Nachfragerückgänge. Zur Bekämpfung der Pandemie hat die Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai einen Lockdown verhängt. Ab heute werde das öffentliche Leben in zwei Stufen bis zum 5. April heruntergefahren, hieß es.
Aus charttechnischer Sicht besteht Rücksetzerpotenzial bis auf 100 Dollar pro Barrel. Der übergeordnete Trend dürfte sich angesichts Spannungsfaktoren wie etwa dem Ost-Konflikt tendenziell weiter fortsetzen.
Ölpreis: So könnte es weitergehen
Die jüngste Warnung der Internationalen Energieagentur IEA dürfte Anleger am Donnerstag vorerst aufhorchen lassen. Somit wird Börsianern womöglich das Ausmass der jüngsten westlichen Sanktionen gegen den Kreml erst bewusst. Der daraus resultierende Kollateralschaden dürfte sich indes bis dato nur schwer beziffern lassen. Gut möglich, dass am Ende des Tages noch weitere Überraschungen warten.
Vor dem Hintergrund, dass das Kriegstreiben bis heute nicht beendet ist, dürfte die Nachfrage nach dem schwarzen Gold tendenziell vorhanden bleiben, auch wenn zuletzt verstärkt Gewinnmitnahmen zu beobachten waren und diese den Ölpreis unter die psychologische Marke von 100 Dollar drückten.
Aus charttechnischer Sicht könnte sich der Ölpreis (WTI) erneut gen 100-Dollar-Marke bewegen. Eine Eroberung besagter Hürde dürfte neues Aufwärtsmomentum freisetzen.
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