Der Liquiditätsgrad 3, Liquiditätskoeffizient, Liquidität 3. Grades bzw. current ratio ist eine Kennzahl, welcher die Fähigkeit eines Unternehmens misst, seine Sachanlagen zu verkaufen, um seine kurzfristigen Schulden zu tilgen. In der Regel haben Unternehmen nur eine begrenzte Zeit, um kurzfristige Verbindlichkeiten zu begleichen, so dass der Liquiditätsgrad 3 bei der Bestimmung der Liquiditätslage eines Unternehmens nützlich ist.
Er errechnet sich aus = dem Wert der Sachanlagen eines Unternehmens durch den entsprechenden Gesamtwert der Verbindlichkeiten. Sachanlagen können in einen monetären Wert umgewandelt werden – einschliesslich Fahrzeuge, Gebäude und Maschinen – während die Verbindlichkeitenposten einer Unternehmensbilanz längerfristige Schulden wie Gehälter und Steuern beinhalten.
Angenommen, das Unternehmen ABC verfügt über 1,5 Mrd. Euro an Vermögenswerten und 1 Mrd. Euro an Verbindlichkeiten (Schulden). Der Liquiditätsgrad 3 liegt hier bei 1,5 (1,5 Mrd. €/ 1 Mrd. €).
Er zeigt die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Schulden zu tilgen. Er kann einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie Trader und Investoren ein Unternehmen einschätzen, was ebenso bedeutet, dass der Koeffizient den Aktienkurs beeinflussen kann. Daher könnte sich ein hoher Liquiditätsgrad 3 positiv auf die Aktienkurse auswirken, während ein niedriger Koeffizient zu Kursverlusten führen könnte.
Ein guter Liquiditätsgrad 3 sollte grösser sein als 1. Dies würde darauf hindeuten, dass das Unternehmen seine Verbindlichkeiten mit seinen Vermögenswerte ausgleichen kann. Ein niedrigerer Liquiditätsgrad 3 als 1 könnte bedeuten, dass das Unternehmen zu viele Verbindlichkeiten hat, um diese allein durch seine Vermögenswerte zu decken und dass es eventuell zusätzliche Kredite aufnehmen muss.
Ein sehr hoher könnte bedeuten, dass ein Unternehmen seine Vermögenswerte und sein Eigenkapital nicht effektiv einsetzt. Ebenso ist ein sich ständig ändernder Koeffizient kein gutes Zeichen, da das Unternehmen dadurch keinen stetigen Cashflow gewährleisten kann.
Er kann es Ihnen ermöglichen, ein Verständnis bezüglich der Finanzkraft eines Unternehmens zu erhalten, ohne allzu detailliert darauf eingehen zu müssen. Ausserdem kann er bei der Bestimmung nützlich sein, wie wirtschaftlich ein Unternehmen bei seiner Optimierung der Produktion und dem Verkauf von Anlagen ist (wie schnell es Anlagen in Bargeld konvertieren kann). Schliesslich erhalten Sie einen Überblick darüber, wie das Management bezüglich Verbindlichkeiten und Schuldentilgungen umgeht.
Er allein kann Ihnen keinen Aufschluss über die Liquidität eines Unternehmens geben. Anstatt die Qualität der Vermögenswerte zu beurteilen, sagt er nur, wie viele Vermögenswerte existieren. Wenn die Vermögenswerte von geringer Qualität sind, könnten zusätzlich Probleme beim Verkauf entstehen.
Ebenso ist er keine hundertprozentig vergleichbare Kennzahl, da verschiedene Unternehmen unterschiedliche Methoden des Bestandsmanagements haben. Ausserdem ist es einfach, den Liquiditätsgrad 3 aufgrund von Faktoren wie saisonalen Verkäufen – der Koeffizient kann sich zu jeder Saison ändern, da die Anzahl der verkauften Produkte variiert – zu manipulieren.
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