Trend-Trading-Strategien: ein Leitfaden für Anfänger
Trend-Trading ist sehr beliebt, da es Tradern ermöglicht, Momentum am Markt zu erkennen und zu nutzen. Erfahren Sie, wie Sie mit dem Trend-Trading beginnen und drei übliche Indikatoren zur Bestimmung von Trends verwenden.
Was ist Trend-Trading?
Trend-Trading ist eine Strategie, bei der technische Indikatoren verwendet werden, um die Richtung des Momentums am Markt zu bestimmen. Sie basiert auf der Idee, dass Märkte zum Teil vorhersehbar sind. Demzufolge kann ein Trader vorhersagen, was in der Zukunft passieren könnte, indem er historische Trends und Preisbewegungen analysiert.
Trend-Trading wird normalerweise als mittel- bis langfristige Handelsstrategie verwendet, kann jedoch theoretisch jeden Zeitrahmen abdecken – je nachdem, wie lange der Trend andauert. Trend-Trading wird normalerweise von Tradern verwendet, die Positionstrading oder Swing-Trading bevorzugen. Positionstrader sind diejenigen, die eine Position während des gesamten Trends halten und die täglichen Schwankungen ignorieren. Swing-Trade dagegen profitieren von kurzfristigen Bewegungen längerfristiger Trends.
So erkennen Sie einen Trend
Trend-Trading-Strategien sollen Ihnen dabei helfen, Trends so früh wie möglich zu erkennen und den Markt vor einer Trendumkehr wieder zu verlassen. Sowohl der Eröffnungs- als auch der Schlusskurs sowie die Handelsspanne jeder einzelnen Kerze bieten Tradern eine Fülle von Informationen, die verwendet werden können, um den Beginn und das Ende von Trends zu erkennen.
Im Allgemeinen gibt es drei Arten von übergeordneten Trends: Aufwärtstrends, Abwärtstrends und Seitwärtstrends.
Steigt der Marktpreis an Wert, spricht man von einem Aufwärtstrend. Ein Trader, der von diesen Bewegungen profitieren möchte, würde eine Long-Position eingehen, wenn der Markt immer höhere Preislevel erreicht. Wenn der Aktienkurs eines Unternehmens beispielsweise um 100 Euro steigt, um 50 Euro sinkt, um 110 Euro steigt und wieder um 40 Euro sinkt, dann liegt ein Aufwärtstrend vor, da der Kurs immer höhere Hochs und höhere Tiefs erreicht.
Wenn der Marktpreis an Wert verliert, spricht man von einem Abwärtstrend. Ein Trend-Trader würde eine Short-Position eingehen, wenn der Kurs sinkt. Wenn der Kurs einer Aktie beispielsweise um 200 Euro sinkt, um 100 Euro steigt, um 300 Euro sinkt und wieder um 50 Euro steigt, dann liegt ein Abwärtstrend vor. Dies liegt daran, dass der Kurs immer niedrigere Tiefs und niedrigere Hochs erreicht.
Wenn der Kurs weder steigt noch fällt, spricht man von einem Seitwärtstrend. Die meisten Trend-Trader nehmen diese Trends nicht wahr, aber Range-Trader oder Scalper, die versuchen, von extrem kurzfristigen Marktbewegungen zu profitieren, halten nach diesen begrenzten Bewegungen Ausschau.
Drei Top-Trendindikatoren
Trader haben eine Vielzahl von Möglichkeiten gefunden, diese übergeordneten Trends zu identifizieren. Eine Strategie ist die Analyse der Kursaktion, aber die gängigsten Trend-Trading-Strategien basieren auf technischen Indikatoren. Beliebte Trend-Trading-Indikatoren sind:
Der gleitende Durchschnitt als Trendindikator
Wie der Name andeutet, berechnet ein Indikator, der auf einem gleitenden Durchschnitt („moving average“ oder MA) basiert, den Durchschnittspreis eines Basiswertes für eine bestimmte Zeitspanne. Dadurch werden die Preise geglättet und es entsteht eine einzelne Linie, die Tradern helfen kann, Trends zu erkennen. Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt oder der gleitende 200-Tage-Durchschnitt sind beispielsweise beliebt, aber letztendlich hängt die Wahl von der Einzelperson ab.
Gleitende Durchschnitte sind Spätindikatoren, die sich langsamer als der Marktpreis bewegen. Das bedeutet, dass MAs nicht verwendet werden können, um zukünftige Trends vorherzusagen, sondern stattdessen widerspiegeln, was bisher passiert ist. Sie sind sehr nützlich für Trend-Trader, da die Richtung eines gleitenden Durchschnitts helfen kann, zu bestätigen, dass der Markt sich aufwärts, abwärts oder seitwärts bewegt.
Beim Betrachten eines einzelnen gleitenden Durchschnitts würde ein Trader sich darauf konzentrieren, ob der Preis über oder unter dem MA liegt. Liegt der Preis über dem gleitenden Durchschnitt, deutet dies auf einen Aufwärtstrend hin, und liegt der Preis unter dem gleitenden Durchschnitt, ist dies ein Hinweis auf einen Abwärtstrend.
Eine gängige Strategie mit dem gleitenden Durchschnitt besteht darin, nach Überschneidungen zwischen zwei gleitenden Durchschnitten zu suchen, da dies eine Änderung der Kursrichtung signalisieren kann. Normalerweise werden dafür zwei exponentielle gleitende Durchschnitte („exponential moving average“ oder EMA) verwendet: ein schneller EMA und ein langsamer EMA. In unserem folgenden Beispiel deckt der schnelle EMA (die blaue Linie) einen Zeitraum von neun Tagen ab, während der langsame EMA (die rote Linie) einen Zeitraum von 14 Tagen abdeckt.
Ein Trend-Trader würde eine Long-Position eingehen, wenn der schnelle EMA den langsamen EMA von unten kreuzt, und eine Short-Position eingehen, wenn der schnelle EMA den langsamen EMA von oben kreuzt.
Der Relative Stärke Index (RSI) als Trendindikator
Der Relative Stärke Index (RSI) wird verwendet, um Momentum bei den Preisen zu erkennen und Signale des Überkaufs oder Überverkaufs zu erkennen. Hierfür werden die durchschnittlichen Gewinne und Verluste über eine bestimmte Anzahl von Zeiträumen – normalerweise 14 Perioden – betrachtet und es wird festgestellt, ob mehr Preisbewegungen positiv oder negativ waren.
Der RSI wird als Prozentsatz angegeben, der sich auf einer Skala zwischen 0 und 100 bewegt. Wenn der Indikator über 70 liegt, wird der Markt als „überkauft“ bezeichnet, und wenn er unter 30 liegt, wird er als „überverkauft“ bezeichnet. Diese Level werden von Tradern als Signale dafür verwendet, dass der Trend einen bestimmten Reifegrad erreicht hat.
Es ist erwähnenswert, dass der Markt für längere Zeiträume überkauft oder überverkauft bleiben kann. Der RSI ist nicht unbedingt ein Signal für eine sofortige Trendwende. Denn obwohl der RSI nur zwischen 0 und 100 schwankt, kann der Marktpreis sich in einem viel größeren Bereich bewegen.
Normalerweise verwendet ein Trend-Trader mit einer Long-Position das Signal des Überkaufs als Preislevel, bei dem er seinen Gewinn sichert und die Position schließt. Ein Trader, der eine Short-Position eröffnen möchte, würde das Signal des Überkaufs dagegen als Einstiegspunkt verwenden. Trend-Trader, die das Signal des Überverkaufs verwenden, würden das Gegenteil tun: das Signal des Überverkaufs als Punkt verwenden, bei dem Sie die Short-Position schließen und eine Long-Position eröffnen.
Average Directional Index (ADX) als Trendindikator
Der Average Directional Index (ADX) wird von Tradern verwendet, um die Stärke des Trends zu bestimmen – ob nach oben oder unten. Die ADX-Linie bewegt sich auf einer Skala von 0 bis 100. Werte zwischen 25 und 100 deuten einen starken Trend an, wobei größere Werte einen stärkeren Trend implizieren. Werte unter 25 weisen dagegen auf einen schwachen Trend hin.
Der ADX wird häufig gemeinsam mit dem DMI-Indikator (Directional Movement Index) dargestellt, der aus zwei anderen Linien besteht: dem negativen Richtungsindikator (-DI) und dem positiven Richtungsindikator (+DI). Währen die ADX-Linie die Stärke des Trends andeutet, geben die anderen beiden Linien einen Hinweis auf seine Richtung.
Wenn die +DI-Linie die -DI-Linie übersteigt, während der ADX über 25 liegt, wird dies als Signal für den Beginn eines Aufwärtstrends gewertet und Trader können eine Long-Position in Betracht ziehen. Wenn die -DI-Linie die +DI-Linie übersteigt, während der ADX über 25 liegt, ist dies ein Signal dafür, dass ein Abwärtstrend bevorsteht, und es besteht die Möglichkeit, eine Short-Position einzugehen.
Die oben genannten Indikatoren werden nicht 100 % präzise sein, um jeden einzelnen Trend zu erkennen, aber sie können verwendet werden, um Märkte herauszufiltern, die keinen oder nur einen schwachen Trend aufweisen.
Technische Analyse ist nur ein Teil einer erfolgreichen Trend-Trading-Strategie. Ohne angemessene Vorbereitung und Risikomanagement wird sogar die beste Handelsstrategie Ihnen langfristig kein Geld einbringen.
So beginnen Sie mit dem Trend-Trading
- Eröffnen Sie ein Handelskonto. Bei IG können Sie schnell und einfach ein Handelskonto eröffnen
- Sammeln Sie Trading-Erfahrungen mit einem Demokonto. Testen Sie Ihr Trend-Trading in einer risikofreien Umgebung mit einem IG-Demokonto
Alternativ können Sie der IG Academy beitreten, um mehr über die Finanzmärkte zu lernen.
Hier sind zwei weitere wichtige Schritte, die Sie ergreifen sollten, bevor Sie mit dem Trend-Trading beginnen:
Wählen Sie einen Markt für Ihr Trading aus
Wenn Sie eine Position eröffnen möchten, ist es wichtig, zunächst eine Vorstellung davon zu haben, was Sie traden möchten. Während sich einige Trend-Trader möglicherweise auf einen bestimmten Markt konzentrieren, verfolgen andere die Strategie der Diversifizierung, indem sie ihre Positionen auf eine Reihe von Märkten verteilen und so in mehr Trends investieren.
Sobald Sie sich entschieden haben, was Sie handeln möchten, müssen Sie sich fortgehend über alle Entwicklungen informieren, welche neue Trends oder Gegentrends verursachen könnten. Dazu können Eilmeldungen, politische Ankündigungen der Zentralbanken und politische Ereignisse gehören.
Implementieren Sie eine Risikomanagementstrategie
Die meisten Trend-Trader verwenden Stops und Limits, um ihre Positionen abzusichern. Limit-Close-Orders schließen eine Position zu einem besseren Marktpreis, wodurch Trader Gewinne erzielen können. Stop-Loss-Orders schließen eine Position, wenn der Marktpreis sich um einen vorbestimmten Betrag entgegen Ihrer Position bewegt. Da es jederzeit zu einer Trendumkehr kommen kann, ist eine Risikomanagementstrategie von entscheidender Bedeutung.
Trend-Trading zusammengefasst
- Trend-Trading ist eine Strategie, bei der technische Indikatoren verwendet werden, um die Richtung des Momentums am Markt zu bestimmen
- Trend-Trading wird normalerweise als mittel- bis langfristige Handelsstrategie verwendet, kann jedoch theoretisch jeden Zeitrahmen abdecken, je nachdem, wie lange der Trend andauert
- Trend-Trading-Strategien sollen Ihnen dabei helfen, Trends so früh wie möglich zu erkennen und den Markt vor einer Trendumkehr wieder zu verlassen
- Im Allgemeinen gibt es drei Arten von übergeordneten Trends: Aufwärtstrends, Abwärtstrends und Seitwärtstrends
- Die gängigsten Trend-Trading-Strategien verwenden technische Indikatoren, darunter gleitende Durchschnitte, der Relative Stärke Index (RSI) und der Average Dircetional Index (ADX)
- Ohne angemessene Vorbereitung und Risikomanagement wird Ihnen auch die beste Handelsstrategie auf lange Sicht kein Geld einbringen Es ist wichtig, einen Plan zu haben, auf welchen Märkten Sie handeln und wie Sie Ihr Risiko kontrollieren
- Der beste Weg, mehr über Trend-Trading und die Verwendung von Trendindikatoren zu erfahren, besteht darin, sie selbst auszuprobieren und herauszufinden, welche Strategie am besten für Sie geeignet ist. Mit einem IG-Demokonto können Sie das Trading in einer risikofreien Umgebung üben
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