EUR/USD: Deutsches BIP überrascht – EZB warnt vor Lohn-Preis-Spirale
Das Bruttoinlandsprodukt für die Bundesrepublik Deutschland ist gegenüber dem Vorquartal stärker gewachsen als erwartet. Der Euro notiert gegenüber dem Dollar zunächst unverändert.
Hinweis: Mögliche Währungsschwankungen können sich auf die Rendite auswirken.
Hinweis: frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
EUR/USD Chart auf Tagesbasis
EUR/USD: Deutsches BIP überrascht – Rezessionssorgen bleiben aber schwelend
Das Bruttoinlandsprodukt für die Bundesrepublik Deutschland ist gegenüber dem Vorquartal stärker gewachsen als erwartet. Somit verlieren die Rezessionssorgen für die größte Volkswirtschaft der Eurozone etwas an Schwung. Indes warnt der Chefvolkswirt der EZB vor einer Lohn-Preis-Spirale.
Am Freitag tritt das Währungspaar EUR/USD bei 1,039 Dollar zunächst auf der Stelle.
Deutsche Wirtschaft wächst schneller als erwartet – BIP legt unerwartet stärker zu
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal stärker gewachsen als vorläufige Zahlen vermuten ließen. Europas größte Volkswirtschaft ist preis- und kalenderbereinigt um 0,4 Prozent per Quartalsvergleich und um 1,3 Prozent im Jahresvergleich gewachsen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.
Gerechnet wurde im Vorfeld mit einem Anstieg um 0,3 bzw. 1,2 Prozent.
Als Hauptgrund für den Anstieg im Quartalsvergleich fungierten die Konsumausgaben, da die Verbraucher beispielsweise mehr für Reisen ausgaben, nachdem die Corona-Beschränkungen aufgehoben wurden.
Laut Angaben des Wirtschaftsministeriums würden die aktuellen Indikatoren aber immer noch auf eine Rezession in den Monaten bis März hindeuten.
„Voraussetzungen für einen milden Rezessionsverlauf sind, dass keine akute Gasmangelsituation entsteht, keine schwierigen COVID-Entwicklungen eintreten und sich die Lieferketten schrittweise weiter stabilisieren“, hieß es.
Chefvolkswirt der EZB warnt vor Lohn-Preis-Spirale
Wenn es nach dem Chefvolkswirt der EZB geht, könnten die Preise auch nach der Energiekrise weiter anziehen. Laut Philip Lane dürfte es mehrere Jahre dauern, bis sich die Löhne an den Anstieg der Lebenshaltungskosten anpassen würden, hieß es auf einem am Freitag veröffentlichten Beitrag auf der EZB-Webseite.
„Das wiederum bedeutet, dass die Lohninflation in den nächsten Jahren ein Haupttreiber der Preisinflation sein wird, selbst wenn Energie- und Pandemie-Faktoren aus der Inflationsmessung verschwinden.“ In diesem Kontext bleibe es umso wichtiger, die Lohnentwicklung im Auge zu behalten.
Hervorzuheben ist, dass Lane insgesamt keine Änderung der Lohndynamik erkennt. Vielmehr sei dies eine „zeitlich begrenzte Aufholphase“.
Im Oktober hatte die Euro-Inflation bei 10,6 Prozent gelegen und damit so hoch wie nie seit Einführung des Euros. Das Preisziel der EZB liegt eigentlich bei zwei Prozent.
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