EUR/USD: Parität nicht vom Tisch – EZB und Fed im Blick
Auch wenn vorerst eine Parität zwischen dem Euro und dem Dollar abgewendet werden konnte, bleibt besagtes Szenario real.
EUR/USD: Parität nicht vom Tisch – EZB zeigt sich uneinig über Zinserhöhung
Das Währungspaar EUR/USD verliert zur Wochenmitte im Vergleich zum Vortag rund 0,60 Prozent auf 1,066 Dollar. Auch wenn vorerst eine Parität zwischen dem Euro und dem Dollar abgewendet werden konnte, bleibt besagtes Szenario real. Indes zeigt sich die EZB uneinig in Bezug auf eine Zinswende.
EZB zeigt sich uneinig über Zinserhöhung
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich in dieser Woche uneinig über die zukünftige Geldpolitik gezeigt, um der grassierenden Inflation Herr zu werden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte zu Beginn der Woche ein moderates Tempo mit schrittweisen Erhöhungen ab dem Sommer signalisiert. Der österreichische Notenbankchef Robert Holzmann hält indes ein „entschlosseneres Vorgehen“ für wichtig, dem der französische Notenbankchef Villeroy de Galhau jedoch widersprach.
Bereits im kommenden Juli könnte die EZB an den berüchtigten Zinsschrauben drehen und damit erstmals seit elf Jahren. In der Eurozone notierte die Inflation zuletzt bei 7,4 Prozent und damit nahe dem Rekordhoch in Höhe von 7,5 Prozent aus dem Vormonat.
Was macht die Fed? US-Notenbanker Raphael Bostic bringt Pause für Zinserhöhungen im September ins Gespräch
Der Fed-Präsident von Atlanta hat eine Pause im Zinserhöhungszyklus für den September ins Spiel gebracht. "Eine Pause im September könnte sinnvoll sein", sagte Bostic. Demnach müsse geprüft werden, wie stark und wie rasch die Zinsen angehoben werden müssten.
Mittlerweile notiert das sogenannte Zinsband bei 0,75 – 1,00 Prozent. Erst zu Beginn des Monats hatte die Fed das Zinsniveau um 0,50 Prozentpunkte nach oben angepasst.
EUR/USD: Kommt es zur Parität?
Mit dem Szenario einer Parität sehen sich Anleger auch in den kommenden Wochen womöglich weiter konfrontiert. Eines der zentralen Punkte dürfte dabei die Entwicklung in Sachen Geldpolitik der EZB als auch Fed sein. In welchem Umfang und wie rasch der Währungshüter das Zinsniveau nach oben anpasst, bleibt offen.
Sollte gleichzeitig die Fed eine Pause in puncto Zinserhöhung einlegen, könnte dies die Attraktivität des Euros gegenüber dem Dollar deutlich erhöhen.
Aus charttechnischer Sicht fungiert die Marke von 1,05 Dollar womöglich als wichtige Schlüsselzone für den weiteren Verlauf des Kurses.
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