GBP/USD: Johnson im Blick – Euro bald einen US-Dollar wert?
Das britische Pfund ist angesichts einer politischen Weichenstellung gefragt. Boris Johnson hat seinen Parteivorsitz abgegeben, will aber vorerst Regierungschef bleiben.
Hinweis: Mögliche Währungsschwankungen können sich auf die Rendite auswirken.
Hinweis: frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
EUR/USD Chart auf Monatsbasis
GBP/USD nach Johnson-Rücktritt gefragt – Euro bald nur einen US-Dollar wert?
Das britische Pfund ist angesichts einer politischen Weichenstellung gefragt. Boris Johnson hat seinen Parteivorsitz abgegeben, will aber vorerst Regierungschef bleiben. Am Donnerstag reagierten Anleger erleichtert. Der positive Schub hat sich vor dem Wochenende jedoch vorerst nicht fortsetzen können. Indes gerät der Euro weiter unter Druck. Gegenüber dem Dollar verliert das Pfund am Freitag rund 0,75 Prozent auf 1,198 USD. Das Währungspaar EUR/GBP verteuert sich um 0,25 Hundertstel auf 0,84 GBP.
Die Beine politischer Börsen könnten abermals kurz ausfallen. Auf der Suche eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin für Boris Johnson stochern Börsianer womöglich vorerst länger im Nebel. Die Wahl zu einem neuen Tory-Chef dürfte sich langwierig und zäh gestalten, da die Dauer des Verfahrens zudem als ungewiss gilt.
Gleichzeitig bleibt die Frage im Raum stehen, wann Boris Johnson seinen Posten als Regierungschef abgibt und den Weg für einen Nachfolger freimacht. Die politische Unsicherheit könnte sich weiterhin auf den Kursverlauf des Pfunds auswirken.
Euro schwächelt weiter – tiefster Stand seit 20 Jahren – Parität bleibt in Schlagdistanz
Die Gemeinschaftswährung Euro ist gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Mit rund 1,011 USD büßt das Währungspaar rund 0,50 Prozent im Vergleich zum Vortag ein. Insbesondere gegenüber dem Dollar bleibt der Euro damit unter Druck. Die Aussicht auf womöglich ausbleibende Gaslieferungen aus Russland lasten auf der Währung. "Wir müssen uns auf weitere Unterbrechungen der Gasversorgung aus Russland vorbereiten, sogar auf eine vollständige Beendigung", hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewarnt.
„Schneckentempo“ der EZB geht zulasten des Euros
Neben der drohenden Energiekrise ist es das „Schneckentempo“ der EZB im Zinserhöhungszyklus, um der Inflation Herr zu werden. Im Vergleich zur US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will der Währungshüter erst Ende des Monats beginnen, an den Zinsschrauben zu drehen. In Aussicht gestellt sind lediglich 0,25 Prozentpunkte. Bereits im Frühjahr hatte die Fed mit Zinsanhebungen begonnen.
EUR/USD: Parität ist nicht mehr ausgeschlossen
Eine Parität zwischen dem Euro und dem US-Dollar scheint immer wahrscheinlicher. Zuletzt war diese Konstellation im Dezember 2002 der Fall. Gut möglich, dass die EZB jedoch versuchen wird, eine Gleichstellung beider Währungen zu vermeiden. Eine verbale Intervention durch EZB-Präsident Christine Lagarde scheint denkbar. Gut möglich, dass das Tempo im Zinserhöhungszyklus noch mal forciert wird.
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