Goldpreis aktuell weiter über 1.800 Dollar - trügerische Ruhe voraus?
Neben den Inflations- und Zinssorgen und den damit im Zusammenhang stehenden Rezessionsängsten behalten Anleger die am Mittwoch und Donnerstag stattfindende Anhörung des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell im Blick.
Wichtigste Punkte:
- Goldpreis aktuell weiter über 1.800 Dollar - trügerische Ruhe voraus?
- Geldpolitische Entscheidungen wichtiger Währungshüter hinterlassen Spuren am Goldmarkt
- Rezessionsängste werden größer – Gold zeigt Stabilisierungstendenzen
Goldpreis Chart auf Monatsbasis (5 Jahre)
Goldpreis aktuell weiter über 1.800 Dollar - trügerische Ruhe voraus?
Der Goldpreis tritt am Dienstagvormittag vorerst auf der Stelle. Laut IG-Indikation kostet eine Feinunze des Edelmetalls rund 1.837 Dollar und damit so viel wie am Vortag. Die Gemengelage scheint sich somit vorerst beruhigt zu haben. In der vergangenen Woche hatte vor allem die Zinsentscheidung der US-Fed für Aufsehen gesorgt. Neben den Inflations- und Zinssorgen und den damit im Zusammenhang stehenden Rezessionsängsten behalten Anleger die am Mittwoch und Donnerstag stattfindende Anhörung des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell im Blick.
Geldpolitische Entscheidungen wichtiger Währungshüter hinterlassen Spuren am Goldmarkt
Die geldpolitischen Entscheidungen bedeutender Notenbanken haben in der vergangenen Woche auch am Goldmarkt ihre Spuren hinterlassen und den Kurs stark durchgeschüttelt. Geprägt war diese insbesondere durch die Notenbanksitzung der Federal Reserve (Fed) sowie zusätzlichen Zinserhöhungen durch die Schweizer Nationalbank (SNB) und Bank of England (BoE). Die Fed hatte erstmals seit 1994 einen Zinssprung in Höhe von 75 Basispunkten gewagt. Zudem erhöhte überraschenderweise auch die SNB die Zinsen, was als Warnsignal am Markt gewertet wurde.
Die Bekämpfung der Inflation dies- und jenseits des Atlantiks bleibt eine der Hauptaufgaben der Notenbanken. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vor rund 1,5 Wochen erste Zinserhöhungen angekündigt. Womöglich dürften die weltweit wichtigsten Währungshüter die Inflationsdynamik insgesamt aber unterschätzt haben. Das verschärfte Tempo im Zinserhöhungszyklus kann als Eingeständnis gewertet werden.
Rezessionsängste werden größer – Gold zeigt Stabilisierungstendenzen
Die Furcht vor einer weltweiten Rezession hat sich in den vergangenen Tagen weiter vergrößert. Dass vor allem die US-Fed womöglich bereit ist den globalen Konjunkturmotor abzuwürgen, um die Inflation in den Griff zu bekommen, nährt Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung.
Eines der zentralen Fragen dürfte für die kommenden Wochen und Monate sein, ob die Inflationsdynamik wieder rückläufig ist. Zuletzt hatte die US-Teuerung mit 8,6 Prozent den höchsten Stand seit 40 Jahren erreicht und den Wert aus dem Vormonat (8,3 Prozent) übertroffen.
Vor diesem Hintergrund dürfte insbesondere die Anhörung des Fed-Chefs Jerome Powell am Mittwoch und Donnerstag große Aufmerksamkeit erfahren. Anleger könnten diese auf Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik abklopfen.
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