Goldpreis unter 1.800 Dollar- Spannung vor EZB-Sitzung
Der Goldpreis notiert zur Wochenmitte und damit einen Tag vor der EZB-Sitzung unter der Marke von 1.800 Dollar. Welche Signale wird die EZB im Hinblick auf “PEPP” senden?
Goldpreis vor EZB-Sitzung unter Druck
Der Goldpreis notiert am Mittwoch und damit einen Tag vor der EZB-Sitzung laut IG-Indikation mit über 0,35 Prozent bei 1.785 Dollar im Minus. Damit entfernt sich das gelbe Edelmetall von der psychologischen Marke in Höhe von 1.800 Dollar. Ihre Schatten voraus wirft indes die morgige EZB-Notenbanksitzung, welche Hinweise in puncto Zukunft des Notfallkaufprogramms „PEPP“ abgeben könnte.
Angesichts der bestehenden Unsicherheit über den Ausgang der am Donnerstag stattfindenden EZB-Sitzung halten sich Anleger zunächst mit Engagements zurück. Börsianer erwarten eigentlich auf der Dezember-Sitzung ein Ergebnis über die Zukunft der Fortsetzung des Anleihekaufprogramms „Pandemic Emergency Purchase Programme“ (PEPP). Doch auch bereits morgen könnten Details durchsickern. Vor diesem Hintergrund dürften Anleger die Worte der EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf die Goldwaage legen.
Dabei fungiert nicht zuletzt die Inflation im Euro-Raum als Beweggrund, um über das Programm in den eigenen Reihen nachzudenken. Im September notierte die Teuerung in der EU bei 3,4 Prozent und damit weiter über dem Zielwert von rund 2,0 Prozent. Einig über die Inflationsaussicht ist man sich in den Reihen der EZB weiterhin nicht.
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2022 könnte „PEPP“ auslaufen
Einige Notenbankchefs der EU-Länder hatten in der Vergangenheit öffentlich über den Rückzug des Corona-Notfallprogramms nachgedacht. Insgesamt ist das Programm auf 1,85 Billionen Euro ausgelegt und bis Ende März 2022 datiert. Möglich ist auch, dass das Programm nicht gänzlich ausläuft, sondern eine abgespeckte Version wie das aktuelle Kaufprogramm APP weitergeführt wird.
Sollte die Geldflut gestoppt werden, dürfte dies die Inflationsrisiken wieder weniger werden lassen. Diese Aussicht könnte den Goldpreis tendenziell unter Druck setzen und den Euro gleichzeitig stärken.
Goldpreis: So könnte es weitergehen
Sollte die EZB weitere Hinweise in Richtung Auslaufen des Notfallkaufprogramms abgeben, könnte dies den Goldpreis kurzfristig weiter unter Druck setzen. Das Bedürfnis nach dem „klassischen Schutz“ sollte jedoch nicht gänzlich abreißen, zumal mit der schwelenden Coronavirus-Pandemie weiterhin Wasser auf die Mühlen der Gold-Anleger fließt. Auch in den USA bleibt es indes wichtig zu beobachten, wie mit den bestehenden Anleihekäufen im monatlichen Umfang von 120 Milliarden Dollar umgegangen wird. Auch hier steht ein Abdrehen des Geldhahns zur Disposition.
Aus technischer Sicht bleibt eine Rückeroberung der 1.800-Dollar-Marke denkbar, sollte die Zinswende weiter auf die lange Bank geschoben werden.
Das übergeordnete Bild zeigt jedoch einen Seitwärtsmarkt zwischen 1.725- und 1.825 Dollar. Ein Verlauf in besagter Zone scheint weiterhin wahrscheinlich.
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