Ölpreise weiter unter Druck – Zins- und Rezessionssorgen dominieren
Angesichts schwelender Zins- und Rezessionssorgen dies- und jenseits des Atlantiks hat sich die Nachfrage nach Rohöl in dieser Woche weiter rückläufig gestaltet.
Wichtigste Punkte:
Ölpreise weiter unter Druck – Zins- und Rezessionssorgen dominieren
Dollarstärke, Rezessionsgefahren und Corona-Fälle als Belastungsfaktoren
EZB stellt weitere Zinserhöhungen in Aussicht – Zinssorgen erhalten auch in der Alten Welt neue Nahrung
Ölpreis (WTI) Chart auf Monatsbasis
Hinweis: Mögliche Währungsschwankungen können sich auf die Rendite auswirken.
Hinweis: frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Ölpreis (Brent) Chart auf Monatsbasis
Ölpreise weiter unter Druck – Zins- und Rezessionssorgen dominieren
Angesichts schwelender Zins- und Rezessionssorgen dies- und jenseits des Atlantiks hat sich die Nachfrage nach Rohöl in dieser Woche weiter rückläufig gestaltet. Insgesamt steuert die US-amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) auf einen Wochenverlust von rund acht Prozent zu. Das europäische Pendant Öl - US Rohöl verliert im selben Zeitraum nahezu genauso viel.
Dollarstärke, Rezessionsgefahren und Corona-Fälle als Belastungsfaktoren
Neben einem robusten Dollar und der globalen Rezessionsgefahr haben auch die steigenden Corona-Fälle in China in den letzten Wochen verstärkt Unbehagen am Ölmarkt initiiert. Insgesamt steuern die Ölpreise die zweite Handelswoche in Folge damit auf einen Verlust zu. Bereits in der Vorwoche hatte WTI rund 4,50, Brent ca. 3,00 Prozent an Wert eingebüßt.
Nach wie vor bleibt die dominierende Sorge, dass insbesondere die Notenbank Federal Reserve (Fed) die Konjunktur wegen ihrer restriktiven Geldpolitik im Kampf gegen die Teuerung abwürgen könnte.
Ebenfalls von Interesse bleibt, wie der Ölverbund Opec+ in der kommenden Woche die Fördermenge steuert. Nach der offiziellen Kürzung um zwei Millionen Barrel hoffen Anleger auf neue Impulse.
EZB stellt weitere Zinserhöhungen in Aussicht – Zinssorgen erhalten auch in der Alten Welt neue Nahrung
"Die Zinsen sind das Hauptwerkzeug für die Anpassung unserer geldpolitischen Ausrichtung und werden das auch bleiben", sagte Lagarde auf dem European Banking Congress in Frankfurt. Die EZB müsse aber auch ihre anderen Instrumente normalisieren und dadurch die Impulse durch die Zinspolitik verstärken, hieß es weiter. In diesem Kontext sei es angemessen, die Notenbankbilanz maßvoll und in einer vorhersehbaren Weise zu normalisieren.
So müsse die EZB womöglich in Kauf nehmen, dass durch die Maßnahmen die Konjunktur gedämpft wird. "Wir gehen davon aus, dass wir die Zinsen weiter anheben – und die Konjunkturförderung zu entziehen ist womöglich nicht ausreichend.“ In diesem Zusammenhang bleibt nicht zuletzt der Inflationsausblick von hoher Bedeutung. Am 15. Dezember kommt der Währungshüter das letzte Mal in diesem Jahr zusammen, um über die zukünftige Geldpolitik zu entscheiden.
So könnte es für den Goldpreis weitergehen
Sollte die Aussicht auf ein Nachlassen des geldpolitischen Drucks in den USA weiter Bestand haben, könnte dies dem US-Dollar tendenziell weiter unter Druck setzen und dem Goldpreis in die Karten spielen.
In diesem Kontext gilt es aus charttechnischen Gesichtspunkten nun in nächster Instanz die psychologische Marke in Höhe von 1.800 Dollar im Auge zu behalten.
Das plötzliche Einsetzen von Gewinnmitnahmen sollte jedoch keine Überraschung darstellen. Allein in diesem Monat hat der Goldpreis bereits um fast neun Prozent zulegen können.
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