Goldpreis verteidigt 1.700-Dollar-Marke – EZB erhöht Zinsen kräftig
Der Goldpreis hat am Freitag und damit einen Tag nach der EZB-Zinserhöhung einen Erholungsversuch gestartet. Offensichtlich ist für Marktteilnehmer die Katze nun aus dem Sack.
Wichtigste Punkte:
- Goldpreis verteidigt 1.700-Dollar-Marke – EZB erhöht Zinsen kräftig
- Europäische Zentralbank wagt XXL-Zinsschritt – Inflationsprognosen überraschen
- Inflation könnte sich weiterhin auf sonderbar hohem Terrain bewegen
Goldpreis Chart auf Monatsbasis
Hinweis: Mögliche Währungsschwankungen können sich auf die Rendite auswirken.
Hinweis: frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Goldpreis Chart auf Tagesbasis
Goldpreis verteidigt 1.700-Dollar-Marke – EZB erhöht Zinsen kräftig
Der Goldpreis hat am Freitag und damit einen Tag nach der EZB-Zinserhöhung einen Erholungsversuch gestartet. Offensichtlich ist für Marktteilnehmer die Katze nun aus dem Sack. Wie grösstenteils erwartet hat der europäische Währungshüter einen Zinsschritt in Höhe von 75 Basispunkten gewagt. Die Marke von 1.700 Dollar kann somit vorerst verteidigt werden. Allerdings dürfte die Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) schon bald ihre Schatten vorauswerfen.
Europäische Zentralbank wagt XXL-Zinsschritt – Inflationsprognosen überraschen
Den Schock über die jüngste EZB-Zinserhöhung haben Börsianer dies- und jenseits des Atlantiks offensichtlich nur wenige Stunden später verkraftet. Nach der Zinserhöhung im Juli hat der europäische Währungshüter erneut kräftig an den Zinsschrauben nach oben gedreht. Das Zinslevel kletterte um 0,75 Prozentpunkte auf ein Niveau in Höhe von 1,25 Prozent.
Indes rechnet die EZB mit einer Teuerungsrate von 8,1 Prozent in 2022, mit 5,50 Prozent im nächsten und mit 2,3 Prozent im übernächsten Jahr. Für einen Teil der Marktakteure scheinen die Inflationsprognosen äusserst ambitioniert.
Inflation könnte sich weiterhin auf sonderbar hohem Terrain bewegen
Neben der Coronavirus-Pandemie aus 2020 und 2021 und den damit im Zusammenhang stehenden Restriktionen bzw. globalen Lieferkettenproblemen forciert der Ukraine-Russland-Konflikt zusehends die Sorgen vor weiter steigenden Preisen. Die russischen Erdgaslieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 stehen weiterhin still. Eigentlich sollte seit Samstag und damit nach dreitägigen Wartungsarbeiten wieder Gas gen Europa strömen. Die russische Seite macht allerdings sogenannte Öl-Lecks für den Stopp verantwortlich.
Fed-Chef Jerome Powell sagt Inflation weiterhin den Kampf an
"Die Geschichte warnt eindringlich vor einer verfrühten Lockerung der Geldpolitik", sagte der Zentralbankchef in einer Fragerunde des Cato-Instituts. "Ich kann Ihnen versichern, dass meine Kollegen und ich uns diesem Plan fest verschrieben haben, und wir werden daran festhalten, bis die Aufgabe erledigt ist."
"Wir müssen jetzt handeln, entschlossen und energisch, so wie wir es getan haben, und wir müssen so lange weitermachen, bis die Aufgabe erledigt ist, um das zu vermeiden", sagte er.
Am 21. September kommt der US-Währungshüter zusammen, um über das neue Zinslevel zu entscheiden. Erwartet wird auch hier, dass ein sogenannter XXL-Zinsschritt in Erwägung gezogen werden könnte, um die Inflation wieder einzufangen. Im Juli notierte die Teuerung bei 8,5 Prozent nach zuletzt 9,1 Einheiten.
Vor diesem Hintergrund könnten Anleger die Inflations- und Zinssorgen früher oder später wieder einholen und somit auch den Goldpreis tendenziell belasten.
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